Politik

Verkaufserfolg Model 3: Tesla fährt Produktion hoch

Die Flut der Vorbestellungen beim gerade angekündigten Model 3 zwingt Tesla zum Handeln. Um seine Kunden nicht jahrelang warten zu lassen, fährt der Elektroauto-Anbieter nun seine Produktion hoch. Bereits 2018 sollen eine halbe Million Elektroautos produziert werden.
06.05.2016 10:16
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Elektroauto-Hersteller Tesla fährt seine Produktion viel schneller als geplant hoch und peilt für 2020 die Marke von einer Million Fahrzeugen an. Schon 2018 - zwei Jahre früher als angekündigt - soll die Kapazität auf 500 000 Autos jährlich hochgeschraubt werden. Hintergrund ist die starke Nachfrage nach dem vor kurzem vorgestellten günstigeren Tesla-Wagen Model 3, für den binnen weniger Wochen rund 400 000 Vorbestellungen eingingen. Beim aktuellen Produktionstempo müssten Kunden Jahre auf ihr Auto warten.

«Wir sind versessen darauf, der beste Hersteller der Welt zu werden», sagte Musk in einer Telefonkonferenz am späten Mittwoch. Im vergangenen Jahr lieferte Tesla erst gut 50 000 Autos aus.

Das 35 000 Dollar teure Model 3 soll Ende 2017 auf den Markt kommen. Bisher gelang es Tesla bei keinem seiner Modelle, den Zeitplan zu halten. Der SUV Model X kam mit mehr als einem Jahr Verspätung, seine Produktion lief auch zuletzt noch zu langsam an, wie Tesla einräumte. Zusammen mit der Ankündigung der neuen Produktionsziele wurde bekannt, dass die beiden zuständigen Top-Manager Greg Reichow und Josh Ensign das Unternehmen verlassen werden.

Für Zulieferer wurde der 1. Juli 2017 als Frist gesetzt, bis zu der sie ihre Teile für Model 3 produktionsbereit haben müssen, wie Musk sagte. Das bedeute allerdings nicht, dass dann schon die Fertigung beginnen werde, weil es bei irgendwelchen der vielen Bauteile immer Verzögerungen gäbe. «Auch wenn dann 99 Prozent lieferbar sein sollten, können wir immer noch nicht bauen.» Er gehe aber davon aus, dass im zweiten Halbjahr 2017 etwa 100 000 bis 200 000 Fahrzeuge des Model 3 gebaut werden.

Das vergangene Quartal schloss Tesla mit einem niedrigeren Verlust als von Analysten erwartet ab. Der Fehlbetrag stieg im Jahresvergleich aber immer noch von 154,2 auf 282,3 Millionen Dollar (246,6 Mio Euro).

Die Anleger begrüßten die Nachrichten am Mittwoch zunächst mit einem nachbörslichen Kurssprung von acht Prozent. Zum US-Handelsbeginn am Donnerstag waren sie bereits skeptischer - die Aktie gab um mehr als ein Prozent nach.

Die Auslieferungsprognose für dieses Jahr von bis zu 90 000 Fahrzeugen bestätigte Tesla. Im ersten Quartal wurden rund 15 500 Autos ausgeliefert, für das laufende Vierteljahr sind 17 000 anvisiert - im Rest des Jahres wird die Firma also noch deutlich zulegen müssen.

Zugleich zogen die Bestellungen des wichtigsten Fahrzeugs Model S, das zum Beispiel in Deutschland mindestens 88 000 Euro kostet, im Jahresvergleich um 45 Prozent an, wie die kalifornische Firma nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte. Der Konzernumsatz stieg um 15 Prozent auf 1,03 Milliarden Dollar.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EZB senkt Zinsen: Was das für Sparer und Hausbauer bedeutet
30.01.2025

Bereits zum fünften Mal in Folge hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen für den Euroraum gesenkt. Grund sind schlechte...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Moderna-Impfstoff: EU-Kommission unterzeichnet Vertrag über Coronavirus-Impfstoffe
30.01.2025

Die Covid-19-Pandemie beschäftigt weiterhin die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen: Die EU-Kommission hat...

DWN
Politik
Politik CDU: Umfrage zur Bundestagswahl sieht Union mit leichtem Verlust
30.01.2025

Die CDU hat laut INSA-Umfrage mit ihrem Vorstoß zu einer restriktiveren Migrationspolitik die Mehrheit der Bevölkerung auf ihrer Seite -...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft schrumpft weiter: Keine Entspannung trotz steigendem Privatkonsum
30.01.2025

Die deutsche Wirtschaft verliert weiter im internationalen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit. Auch im vierten Quartal 2024 sank das...

DWN
Politik
Politik Ex-Kanzlerin Merkel kritisiert Friedrich Merz: "Halte ich für falsch"
30.01.2025

Friedrich Merz und die CDU bringen zum ersten Mal einen Antrag mit Hilfe der AfD durch den Bundestag. Nun meldet sich Ex-Kanzlerin Angela...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnimmobilie kaufen: So geht es am Immobilienmarkt 2025 weiter
30.01.2025

Sie wollen eine Wohnimmobilie kaufen? Dann sollten Sie den Kaufmarkt genau im Blick behalten. Nach einem soliden Jahresauftakt herrscht...

DWN
Politik
Politik Chrupalla: AfD unter dieser Bedingung offen für Koalition mit der CDU
30.01.2025

AfD-Co-Chef Tino Chrupalla signalisiert Kooperationsbereitschaft mit der CDU über die Zustimmung von Anträgen im Bundestag hinaus -...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Bank-Aktie: Postbank-Klagen trüben Geschäftsergebnis - Aktie fällt
30.01.2025

Die Deutsche Bank machte 2024 weniger Gewinn als von Analysten erwartet. Ein Streit um Entschädigungen für frühere Postbank-Aktionäre...