Politik

Nissan steigt mit Milliardendeal bei Mitsubishi ein

Der zweitgrößte japanische Autobauer Nissan steigt mit umgerechnet rund 1,9 Milliarden Euro beim skandalerschütterten Rivalen Mitsubishi Motors ein. Das bereits mit Renault verbündete Unternehmen erhält dafür 34 Prozent der Anteile an Mitsubishi Motors und damit faktisch eine Kontrollmehrheit.
12.05.2016 11:01
Lesezeit: 1 min

Nissan-Chef Carlos Ghosn betonte am Donnerstag bei der Bekanntgabe des Deals, Mitsubishi bleibe aber Mitsubishi mit eigenem Management. Die Kooperation biete für beide Seiten große Vorteile und Einsparmöglichkeiten etwa bei Einkauf, Produktion und dem Vertrieb vor allem in Schwellenländern. Wichtig sei es nun vor allem, das Vertrauen in Mitsubishi wieder zu stärken.

Mitsubishi macht derzeit ein Skandal um manipulierte Spritverbrauchstests schwer zu schaffen, so Reuters. Der Konzern hatte im April eingeräumt, bei Verbrauchsdaten für zwei eigene und zwei für Nissan produzierte Modelle geschummelt zu haben. Aufgedeckt wurden die Tricksereien durch Nissan, als das Unternehmen ein Nachfolgemodell entwickelte. Mitsubishi betonte, es wolle die Affäre mit eigenen Finanzmitteln in den Griff bekommen.

Wie dem von einem Abgasskandal erschütterten Volkswagen -Konzern drohen Mitsubishi Schadenersatzzahlungen und Strafen. Analysten schätzen, dass das Unternehmen bis zu eine Milliarde Dollar auf den Tisch legen muss. Die Allianz von Nissan und Renault kann mit Hilfe von Mitsubishi näher an die Weltmarktspitze um Toyota und Volkswagen heranrücken.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Technologie
Technologie KI im Jobmarkt: Die große Lüge von der Objektivität
04.07.2025

Algorithmen sollen neutral entscheiden – doch KI entlarvt sich im Personalbereich als versteckter Türsteher: Diskriminierung,...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...