Politik

Russland und Syrien mit großen Gelände-Gewinnen gegen Islamisten

Die russisch-syrische Koalition hat am Donnerstag in Damaskus und in weiteren Provinzen große Geländegewinne erzielen können. In den vergangenen Tagen sah es noch so aus, als ob die Islamisten die Oberhand gewinnen.
20.05.2016 01:28
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die syrische Armee und mit ihr verbündete Kämpfer der libanesischen Hisbollah haben die strategisch wichtige Stadt Deir al-Asafir, die südöstlich von Damaskus liegt, erobert, berichtet Al-Masdar News. Bei weiteren Kämpfen von Regierungstruppen gegen die islamistischen Milizen und Söldner sei die Verteidigungslinie der Islamisten in Ost-Ghouta zusammengebrochen, so Al-Masdar News.

Demnach handelte es sich um einen der größten Geländegewinne der Truppen von Präsident Baschar al-Assad in diesem Jahr. Sie haben die Islamisten bereits im Nordwesten und in Zentralsyrien zurückgeschlagen. Die Islamisten sollen auch in Hama und Daraa schwere Verluste erlitten haben.

Die anderen Kämpfe konzentrierten sich auf die Verbindungsstraße von der Hauptstadt Damaskus in die Provinz Kuneitra und in Richtung Golanhöhen. Die Islamisten kontrollieren die Straße von der Ortschaft Chan al-Schih aus. Sie war in jüngster Zeit immer wieder das Ziel syrischer und russischer Luftangriffe.

In vergangenen Tagen hatte die islamistische al-Nusra-Miliz mit Unterstützung der Islamisten-Miliz Ahrar al-Scham drei Checkpoints entlang der geografischen Achse zwischen Homs und Hama erobert, berichtet Al-Masdar News. Bei den Checkpoints handelt es sich um den Eisenbahn-Checkpoint, den Al-Madajeen-Checkpoint und den Al-Binayat-Checkpoint.

Die al-Nusra-Miliz ist mittlerweile zur stärksten Söldner-Truppe im Syrien-Konflikt aufgestiegen. Russland kommt es bei seinen Konsultationen vor allem darauf an, diese Gruppe unter Kontrolle zu bekommen. Die zuvor von Moskau und Washington ausgehandelte Feuerpause für Aleppo hängt von den Aktionen der al-Nusra-Miliz ab. „Die Sache ist, wie sich al-Nusra und ihre Strukturen verhalten werden (…). Wir reden mit den Amerikanern und erwarten, dass alle Maßnahmen getroffen werden, um diese Strukturen zu begrenzen. Unglücklicherweise gab es noch keinen Erfolg“, zitiert die Nachrichtenagentur Tass den russischen Vize-Außenminister Sergej Rjabkow.

Die al-Nusra-Miliz soll zuletzt einen hochrangigen Anführer der schiitischen Hisbollah, die auf Seiten der russisch-syrischen Koalition kämpft getötet haben. „Die Explosion, die (...) zum Martyrium unseres Bruders führte, Befehlshaber Mustafa Badreddine, wurde vom Artilleriebeschuss sunnitischer Extremisten in der Region verursacht“, teilte die Hisbollah am Samstag mit. Der 55-Jährige war am vergangenen Dienstag nahe dem Flughafen der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet worden. Er wurde am Freitag im Libanon beerdigt.

Al-Nusra hatte vor einer Woche im Distrikt Al-Zahra in West-Aleppo eine Tunnel-Bombe gezündet. Dabei wurde ein Gebäude der syrischen Luftaufklärung komplett zerstört. Al-Masdar News berichtet, dass bei der Detonation 46 syrische Soldaten ums Leben gekommen sind.

Der private US-Nachrichtendienst Stratfor analysiert: „Von den anhaltenden Kämpfen in der Region, ist die größte und entscheidende Schlacht der Kampf zwischen Rebellen und Regierungstruppen um die geteilte Stadt Aleppo (…). Wenn die Rebellen Aleppo verlieren, wird jeder militärische Sieg gegen Damaskus ein ferner Traum, und ihre Verhandlungsposition in Genf wird stark beeinträchtigt werden.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Einigung bei historischem Schuldenpaket: Schwarz-rote Grund­ge­setz­än­de­rungen werden grün
14.03.2025

100 Milliarden Sonderschulden für die Grünen und Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz: Nach zähen Verhandlungen haben Union, SPD...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Du bist mir eine Marke! Der Erfolg von 130 Jahren Falke-Socken
14.03.2025

Franz-Peter Falke leitet das Familienunternehmen im Sauerland in vierter Generation. Zwischen Wahren der Tradition und Wappnen für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Betriebsbedingte Kündigung: Was gilt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer?
14.03.2025

Die andauernde Wirtschaftskrise führt in Deutschland zu immer mehr Firmenpleiten und zunehmenden Stellenabbau bei Unternehmen. Damit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla: Trump-Zölle könnten dem E-Autobauer schaden
14.03.2025

Tesla-Chef Elon Musk gilt als Trump-Unterstützer – doch sein Unternehmen schlägt Alarm. Die Strafzölle der US-Regierung könnten nicht...

DWN
Politik
Politik BSW: neues Wahlergebnis zählt 4.277 Zweitstimmen mehr - trotzdem kein Einzug in den Bundestag
14.03.2025

Das BSW scheitert final am Einzug in den Bundestag: 0,02 Prozent fehlten! Während sich an der Sitzverteilung nichts mehr ändert, treten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unser neues Magazin ist da: Gesund arbeiten und gesund leben? Die Balance auf der Kippe
14.03.2025

Unsere Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Digitalisierung, Globalisierung und die ständige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Gewinn beim Hersteller BMW sackt ab - die ganz fetten Jahre sind vorbei
14.03.2025

Nach Jahren extremer Erträge geht es für die Autohersteller gerade abwärts. Doch selbst nach den aktuellen Einbrüchen verdienen...

DWN
Politik
Politik Grüne blockieren schwarz-rotes Finanzpaket – Streit um Europas Zukunft
14.03.2025

Die Grünen stellen sich gegen das Finanzpaket von Union und SPD. Fraktionschefin Katharina Dröge fordert, Verteidigungs- und...