Deutschland

Ex-Verteidigungsminister Peter Struck ist tot

Der ehemalige Bundesminister der Verteidigung Dr. Peter Struck ist am 19. Dezember im Alter von 69 Jahren gestorben. Struck führte das Amt von 2002 bis 2005.
19.12.2012 18:08
Lesezeit: 1 min

Zum Tod des Politikers sprach Verteidigungsminister Thomas de Maizière der Familie sein Mitgefühl aus. „Mit ihm verliert Deutschland einen aufrechten und authentischen Charakter, der wie kaum ein anderer die Verteidigungspolitik des Landes verkörpert hat. Er hat die Soldaten gemocht und sie ihn“, würdigte der Minister die Amtszeit Strucks.

„Die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland wird heute auch am Hindukusch verteidigt“, ist wohl der Satz, der immer mit ihm verbunden sein wird.

In seine Zeit fällt die Transformation der Bundeswehr zur Armee im Einsatz. Struck nutzte seine dreijährige Amtszeit, um die Bundeswehr besser für die neuen Aufgaben im veränderten sicherheitspolitischem Umfeld aufzustellen.

Die Bundeswehr würdigt Struck wie folgt:

Geboren wurde Peter Struck am 24. Januar 1943 in Göttingen. Nach dem Abitur 1962 studierte er Rechtswissenschaften in Göttingen und Hamburg. 1967 legte er die erste und 1971 die zweite juristische Staatsprüfung ab. Im gleichen Jahr beendete er die Promotion zum Dr. jur und trat in die hamburgische Verwaltung als Regierungsrat ein.

Von 1971 bis 1972 war er persönlicher Referent des Präsidenten der Universität Hamburg und arbeitete anschließend in der Finanzbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg. In Uelzen wurde er 1973 zum Stadtrat und stellvertretendem Stadtdirektor gewählt. 1983 erhielt er seine Zulassung als Rechtsanwalt beim Amtsgericht Uelzen und Landgericht Lüneburg.

Seit 1980 ist Peter Struck Mitglied des Bundestages und war von 1990 bis 1998 Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, deren Vorsitzender er anschließend von 1998 bis 2002 wurde.

Am 19.07.2002 übernahm Peter Struck das Amt des Verteidigungsministers von Rudolf Scharping. Struck nutzte seine dreijährige Amtszeit, um die Bundeswehr besser auf die neuen Aufgaben im veränderten sicherheitspolitischem Umfeld aufzustellen.

Mit den Verteidigungspolitischen Richtlinien vom 23. Mai 2003 legte Struck die politische Grundlage für die wohl umfassendste Reform und Modernisierung in der Geschichte der Bundeswehr. In der "Konzeption der Bundeswehr" legte er den Weg für die Transformation fest. Die deutschen Streitkräfte sollten vor allem vorbereitet sein auf Auslandseinsätze. Eine konventionelle Bedrohung durch einen Angriff anderer Staaten war nicht mehr wahrscheinlich. Das Parlamentsbeteiligungsgesetz vom Dezember 2004 regelt die Entscheidung über den Auslandseinsatz der "Parlamentsarmee".

Standortschließungen und die Reduzierung von Betriebskosten sollten Mittel freisetzen für dringend benötigte Investitionen. In Strucks Amtszeit wurden beispielsweise der Eurofighter, das moderne U-Boot U 212 und das System "Infanterist der Zukunft" in die Truppe eingeführt.

Während seiner gesamten Zeit als Verteidigungsminister machte sich Struck für den Erhalt der Wehrpflicht stark. Mit seiner direkten Sprache und viel Nähe zur Truppe war er bei den Soldaten ausgesprochen angesehen.

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