Politik

Bundesregierung will chinesischen Investor für Kuka verhindern

Ein chinesischer Investor beim führenden Roboterbauer Kuka ist bei der Bundesregierung offenbar unerwünscht. Sie befürchtet ein Abfließen deutscher Technologie ins Ausland. Eine Allianz deutscher oder europäischer Unternehmer soll das verhindern.
01.06.2016 09:28
Lesezeit: 1 min

Die Bundesregierung sucht einem Medienbericht zufolge nach Investoren für die Roboterfirma Kuka. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) wolle dazu eine Allianz deutscher oder europäischer Unternehmen schmieden, die anstelle des chinesischen Midea-Konzerns die Vorzeigefirma kaufe, berichtet die Süddeutsche Zeitung vorab unter Berufung auf Regierungs- und Industriekreise.

Er habe dazu auch deutsche Autobauer um Hilfe gebeten. Unklar sei allerdings, wer die Führung in einem solchen Konsortium übernimmt. Siemens habe abgewunken. Auch die deutschen Autobauer zögerten, weil sie einen immer größeren Teil ihrer Autos in China absetzen und sich ungern politischen Ärger in der Volksrepublik einfangen wollen, so Reuters. Als Kandidat werde auch der Schweizer ABB-Konzern genannt, der ebenfalls Roboter herstellt.

Gabriel hatte am Dienstag gesagt, er würde sich für Kuka ein deutsches oder europäisches Alternativangebot zu der chinesischen Offerte wünschen. Schließlich sei Kuka einer der Know-how-Träger für die Modernisierung der deutschen Wirtschaft.

Midea hatte vor wenigen Tagen angekündigt, seinen Anteil an Kuka von 13,5 Prozent auf mindestens 30 Prozent aufstocken zu wollen. Das Kabinett habe sich mit dem Fall nicht beschäftigt, er selbst habe darüber mit dem Kanzleramt gesprochen. „Natürlich können sie sich vorstellen, dass wir in den letzten Tagen und Wochen eine Reihe von Gesprächen geführt haben, um all solche Möglichkeiten zu befördern“, ergänzte Gabriel, ohne seine Gesprächspartner zu benennen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...