Politik

Dax beginnt leichter nach schwachen Vorgaben aus Asien

Lesezeit: 2 min
02.06.2016 09:48
Der Dax ist mit leichten Verlusten in den Handelstag gestartet. Die Vorgaben aus Asien fielen durchwachsen aus, der japanische Nikkei-Index verlor jedoch deutlich. Insgesamt herrscht eine latente Unsicherheit am Markt, die von einer Vielzahl von Faktoren bestimmt wird.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Angesichts von fallenden Kursen in Tokio ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag mit einem leichten Minus in den Handel gestartet. Der Dax fiel in den ersten Handelsminuten um rund 0,2 Prozent auf 10.185 Punkte, wie Reuters berichtet. Dabei belastete auch der Anstieg des Euro die Kurse. Die Gemeinschaftswährung notierte im frühen Handel bei rund 1,12 Dollar und lag damit über dem EZB-Referenzwert vom Mittwoch. Damit verteuern sich europäische Waren auf dem Weltmarkt, was die Aktienmärkte häufig belastet.

Im Fokus steht am Donnerstag die EZB, deren Rat sich in Wien zu einer turnusmäßigen Sitzung trifft. Neue Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft wurden nicht erwartet. Kurz vor Beginn der Pressekonferenz von EZB-Chef Mario Draghi werden in den USA die Daten des privaten Arbeitsvermittlers ADP veröffentlicht. Sie gelten als wichtiger Indikator für den amtlichen Arbeitsmarktbericht am Freitag. Von Reuters befragte Analysten rechnen für die Privatwirtschaft mit einem Stellenplus von 175.000.

Im Dax machten E.ON und RWE nur einen kleinen Teil der dreiprozentigen Vortagesverluste wett und legten geringfügig zu. Titel der Deutschen Bank waren nach einem Vortagesminus von 2,6 Prozent ebenfalls kaum verändert.

Anzeichen für eine weltweite Konjunkturabkühlung und der starke Yen hatten zuvor die Aktienmärkte in Asien belastet. Die Einkaufsmanagerindizes vom Vortag seien enttäuschend ausgefallen, sagte Frederic Neumann, bei der Bank HSBC zuständig für Asien. Das bestimmte immer noch die Stimmung am Markt. Zudem steige die Nervosität vor dem bevorstehenden Referendum in Großbritannien über einen Verbleib in der EU und die möglichen Auswirkungen für die Weltwirtschaft, hieß es. Mit Spannung werden weiterhin Anzeichen dazu erwartet, wie es mit der Zinspolitik der US-Notenbank Fed weitergeht. Dabei dürften besonders die Arbeitsmarktdaten im Blick stehen, die am Freitag veröffentlicht werden.

In Japan gaben die Kurse kräftig nach. Der Nikkei-Index schloss 2,32 Prozent tiefer bei 16.562 Punkten, der breiter aufgestellte Topix sank um 2,22 Prozent auf 1331 Zähler. Für Kursverluste sorgte die Entscheidung der Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe, die Mehrwertsteuererhöhung zu verschieben. Die Märkte seien enttäuscht, dass Abe nur die Verschiebung angekündigt habe und keine weiteren Hinweise auf mögliche Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft gegeben habe, sagte Devisenstratege Sean Callow von Westpac. Viele Investoren werteten die Entscheidung als Eingeständnis, dass „Abenomics“, also die Wirtschaftspolitik Abes, weitere zweieinhalb Jahre braucht, um zu wirken. Der Yen legte daraufhin zu, was den Exportfirmen zu schaffen macht. Sie gehörten zu den Verlierern. Toyota -Aktien fielen 1,5 Prozent, Nissan 2,7 Prozent und Mazda sogar mehr als vier Prozent.

Der MSCI-Index für die asiatischen Aktienmärkte ohne Japan notierte leicht schwächer. In China legten die Börse in Schanghai 0,2 Prozent zu, der CSI300 der wichtigsten Kurse in Schanghai und Shenzhen lag leicht im Plus. Sie wurden durch die Erwartung gestützt, dass die chinesischen Börsen Mitte Juni in einen MSCI-Schwellenländer-Index aufgenommen werden.

Der Ölpreis war vor einem Treffen der Opec etwas schwächer. Aus Kreisen der Organisation erdölexportierender Länder soll auch eine neue Obergrenze für die Ölförderung diskutiert werden. Analysten rechnen jedoch nicht mit einer Entscheidung.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...