Politik

Merkel isoliert: 91 Prozent trauen Erdogan nicht

Lesezeit: 1 min
03.06.2016 12:07
Einer aktuellen Umfrage zufolge misstraut eine große Mehrheit der Deutschen dem türkischen Präsidenten Erdogan. Bundeskanzlerin Merkel gerät in die Isolation: zuletzt war sie Erdogan mehrfach entgegengekommen, um das Flüchtlings-Abkommen mit der Türkei nicht zu gefährden.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Türkei  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Auseinandersetzungen mit der Türkei lassen das Vertrauen der Deutschen in die politische Führung des Landes massiv schwinden, wie Reuters berichtet. Demnach misstrauen 91 Prozent der Deutschen laut dem am Donnerstag veröffentlichten ARD-Deutschlandtrend der Türkei unter Präsident Recep Tayyip Erdogan. Dies sind 12 Prozent mehr als im April. Nur sieben Prozent glauben der Umfrage zufolge, dass die Türkei ein vertrauenswürdiger Partner ist. 89 Prozent fordern deshalb, dass das Land alle Auflagen der EU erfüllt haben muss, bevor die Union türkischen Staatsbürgern Visafreiheit gewährt.

Nur sieben Prozent sind der Auffassung, dass man der Türkei entgegenkommen sollte, um das EU-Türkei-Flüchtlingsabkommen nicht zu gefährden. Damit gerät Bundeskanzlerin Merkel in Isolation, die in der jüngsten Vergangenheit beschwichtigende Signale an Ankara gesendet hatte, um das Flüchtlings-Abkommen zu schützen. Dazu gehörte ihre Passivität während der Causa Böhmermann ebenso wie ihr Fernbleiben bei der Armenien-Resolution des Bundestages.

74 Prozent der Befragten finden es in der von infratest dimap erstellten Umfrage richtig, dass das Parlament am Donnerstag die Vertreibung und Ermordung von Armeniern als Völkermord einstufte. Dagegen sprachen sich 18 Prozent aus. Die Umfrage wurde am 30. und 31. Mai erstellt. Befragt wurden 1006 Bundesbürger.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...