Politik

Türkei: Demonstranten attackieren deutsche Botschaft in Ankara

Eine Gruppe vom Demonstranten hat am Freitag die deutsche Botschaft in Ankara mit Eiern beworfen. Die Eier seien eine Botschaft an Bundeskanzlerin Merkel wegen der Armenier-Resolution, ließen die Demonstranten verlauten.
03.06.2016 15:47
Lesezeit: 1 min

Am Tag nach der Annahme der Armenien-Resolution im Bundestag haben Demonstranten die deutsche Botschaft in der türkischen Hauptstadt Ankara mit Eiern beworfen. Die Demonstranten versammelten sich am Freitag in der Nähe des Gebäudes in der Innenstadt von Ankara und legten aus Protest einen schwarzen Kranz nieder, wie die Lehrergewerkschaft Egitim-Sen als Organisatorin der Kundgebung mitteilte.

Die Eierwürfe seien eine Botschaft an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gewesen, teilte Egitim-Sen-Vorstandsmitglied Talip Geylan im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Nach Medienberichten hatten mehrere Dutzend Menschen an der Demonstration vor der von der Polizei gesicherten Botschaft teilgenommen. Berichte über Festnahmen lagen nicht vor. Schon am Donnerstag hatte es in Istanbul und Ankara anti-deutsche Proteste gegeben.

Auch auf politischer Ebene ging die Kritik an Deutschland weiter. Justizminister Bekir Bozdag sagte laut Medienberichten, die Deutschen hätten zuerst die Juden in den Öfen der Konzentrationslagern verbrannt und beschuldigten jetzt die Türken, einen Völkermord begangen zu haben.

Der Bundestag hatte am Donnerstag fast einstimmig den Massenmord an den Armeniern im Osmanischen Reich als Völkermord eingestuft. Die türkische Regierung hatte Deutschland vor einer Annahme des parteiübergreifenden Entwurfs gewarnt und mit Folgen für das deutsch-türkische Verhältnis gedroht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...