Die Sorgen vor einem Austritt der Briten aus der Europäischen Union haben die Aktienmärkten weiterhin fest im Griff, wie Beobachter berichten. Der Dax startete den Handel am Freitag mit einem Abschlag von 0,6 Prozent auf 10.025 Punkte. Größter Verlierer im Leitindex waren Titel von Lufthansa mit einem Minus von 3,7 Prozent. Den Aktionären missfiel das überraschende Ausscheiden von Finanzchefin Simone Menne. Die 55-Jährige bat den Aufsichtsrat um eine vorzeitige Beendigung ihres Vorstandsvertrages zum 31. August.
Die europäischen Indizes lagen am Freitag auf breiter Front im Minus. Der englische Leitindex FTSE100 verlor rund 0,8 Prozent, der französische CAC 40 gab rund 1 Prozent ab. Auch die Börsenplätze in der Schweiz (-0,8 Prozent), Spanien (-0,7 Prozent), Russland (-1,5 Prozent) und Österreich (-0,5 Prozent) lagen in der Verlustzone.
Die Aktienmärkte in Fernost sind zum Wochenausklang den schwachen US-Vorgaben ins Minus gefolgt. Vor den Sitzungen der amerikanischen und der japanischen Notenbank in der kommenden Woche wagten sich die Anleger nicht aus der Deckung, wie Händler am Freitag sagten. Die Federal Reserve (Fed) kommt Dienstag und Mittwoch zusammen, die Bank von Japan folgt am Donnerstag. Der Fokus liege auf den Äußerungen von Fed-Chefin Janet Yellen, erläuterten Börsianer. Viele Anleger ließen zudem Vorsicht walten, weil sie die Wahrscheinlichkeit eines Ausstiegs Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) immer größer einschätzten. Dies legten Umfragen im Vorfeld der Volksabstimmung am 23. Juni nahe, sagten Experten. Investoren suchten deshalb Zuflucht in als besonders sicher geltende Anlage-Klassen wie Staatsanleihen.
Der Tokioter Leitindex Nikkei mit seinen 225 führenden Werten schloss 0,4 Prozent schwächer auf 16.601 Punkten. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans büßte 0,8 Prozent ein. Die Börsen in China blieben wegen eines Feiertags weiter geschlossen.
Die amerikanischen Aktienmärkte haben am Donnerstag schwächer geschlossen. Der Dow-Jones-Index fiel um 0,1 Prozent auf 17.985 Punkte. Der breiter gefasste S&P gab um 0,2 Prozent auf 2115 Stellen nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,3 Prozent auf 4959 Zähler.