Politik

Symantec kauft Web-Sicherheitsfirma Blue Coat

Lesezeit: 1 min
13.06.2016 09:22
Der Softwareanbieter Symantec will sich künftig ganz auf Anti-Viren-Programme konzentrieren. Dafür legt er nun fast fünf Milliarden US-Dollar auf den Tisch und übernimmt die Cyber-Sicherheitsfirma Blue Coat. Das Unternehmen steht jedoch im Verdacht für repressive Regimes zu arbeiten.
Symantec kauft Web-Sicherheitsfirma Blue Coat

Der US-Softwareanbieter Symantec übernimmt die Cyber-Sicherheitsfirma Blue Coat für 4,65 Milliarden Dollar in bar. Dadurch werde das Angebot von Symantec für Unternehmen beim Schutz des Internetzugangs gestärkt, sagte Interimspräsident Ajei Gopal.

In einer gemeinsamen Pressemeldung erklärt Dan Schulman, Chairman von Symantecs Board of Directors: „Mit dieser Transaktion haben wir die notwendige Größe, das Portfolio und die Ressourcen, um eine neue Ära der Innovationen einzuleiten, um Großkunden und einzelne Verbraucher gegen innere Bedrohungen und fortschrittliche Cyberkriminelle zu schützen.“ Zusammen seien ihm zufolge beide Firmen gut aufgestellt, um auf die sich stetig ändernden Bedrohungen zu reagieren, die sich aus der Verlagerung in die Bereiche Cloud und Mobile ergäben.

Im Januar hatte sich Symantec für 7,4 Milliarden Dollar von seiner Datenspeicher-Tochter Veritas getrennt. Mit dem Verkauf an die Carlyle Group sollten die notwendigen Mittel erwirtschaftet werden, um sich auf das Geschäft mit Anti-Viren-Software wie Norton zu konzentrieren, so Reuters.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat 2013 ihre Liste „Feinde des Internets“, die bis dato nur Staaten enthielt, um Unternehmen erweitert. Auf der damaligen Liste standen nun auch die IT-Sicherheitsfirmen Gamma International aus Großbritannien und Deutschland, Trovicor aus Deutschland, Hacking Team (Italien), Amesys (Frankreich) und Blue Coat (USA).

Mit Produkten dieser Firmen „spüren autoritäre Regime kritische Journalisten auf, nehmen sie fest und blockieren ihre Webseiten“, hieß es im Jahresbericht der Reporter ohne Grenzen. Die Anbieter verkaufen ihre Software entweder selbst an solche Regierungen und nehmen„ Übergriffe damit in Kauf, oder sie haben es versäumt, den Export ihrer Software so zu kontrollieren, dass Missbrauch ausgeschlossen ist“, sagen die ROG.

Viele Produkte seien zur flächendeckenden Überwachung des Internets geeignet. Nutzerprofile würden erstellt und der Zugang zu bestimmten Webseiten oder die Suche nach einzelnen Stichwörtern blockiert. Andere Programme zielten darauf ab, mit Hilfe von Trojanern einzelne Personen zu überwachen.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag zum Handelsstart mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europäische Unternehmen sehen düstere Aussichten in China
10.05.2024

Die jährliche Geschäftsklimaumfrage der EU-Handelskammer in Peking zeigt, dass europäische Unternehmen ihre Wachstumschancen in China so...

DWN
Technologie
Technologie Lithium-Abbau in Deutschland: BGR-Forscher starten Tiefenförderung in der Lüneburger Heide
10.05.2024

Der Weg zu einer nachhaltigen Elektromobilität führt möglicherweise durch die Lüneburger Heide: Die Die Bundesanstalt für...

DWN
Finanzen
Finanzen Genomsequenzierung: Investieren in die personalisierte Medizin der Zukunft
09.05.2024

Genomsequenzierung, Gentherapie, personalisierte Medizin: Die Medizin- und Pharma-Industrie steht vor einem Wendepunkt. Gleichzeitig sind...