Politik

US-Demokraten: Russland hat Server der Partei gehackt

Die US-Demokraten behaupten, die russische Regierung habe ihre Server gehackt. Dies habe eine Firma herausgefunden, die Hacker-Angriffe auf die Server der Partei analysiert hat. Demnach seien die Russen nun im Besitz der Dossiers, die die Demokraten über Donald Trump angelegt haben.
15.06.2016 02:13
Lesezeit: 2 min
US-Demokraten: Russland hat Server der Partei gehackt
Das neue Buch von Michael Maier. (Foto: FBV)

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Russische Spione haben sich nach Angaben der US-Demokraten in das Computer-Netz des nationalen Komitees der Partei gehackt. Dabei hätten sie sich Zugang zu allen Daten verschafft, die über den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump angelegt worden seien, sagte die Komitee-Vorsitzende Debbie Wasserman Schultz am Dienstag, berichtet Reuters. Sie bestätigte damit einen Bericht der Washington Post. Es habe sich um zwei getrennte Hackergruppen gehandelt, die den E-Mail- und den Chat-Verkehr hätten verfolgen können.

Die russische Regierung erklärte, sie habe mit dem Hackerangriff nichts zu tun. Präsidialamtsprecher Dmitri Peskow sagte der Nachrichtenagentur Reuters, er schließe die Möglichkeit vollständig aus, dass die Regierung oder Regierungsstellen daran beteiligt seien.

Die Erklärung von Clintons Partei kommt zu einem kritischen Zeitpunkt: Russland ist offenbar im Besitz der Emails von Clinton und droht mit der Veröffentlichung. Die Nato hat am Dienstag erklärt, dass Hacker-Angriffe – etwa aus Russland – den Bündnisfall auslösen können. 

Die Washington Post berichtete unter Berufung auf Regierungsvertreter, einige der Hacker hätten etwa ein Jahr Zugang zum Computernetz gehabt. Sie seien am Wochenende wieder ausgesperrt worden. Russische Spione hätten zudem auch das Netzwerk Trumps und der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton angegriffen.

Die Post zitiert Dmitri Alperovitch, den Gründer und CTO einer Firma namens CrowdStrike, die von den Demokraten beauftragt wurde, die Hackerangriffe zu lokalisieren und zu stoppen. Alperovitch sagte, die Datenanalyse habe eindeutig ergeben, dass es sich bei den Hackern nicht um Kriminelle handele, sondern um Firmen, die im Auftrag der russischen Regierung und des russischen Militärgeheimdienstes GRU arbeiteten. Um welche Firmen es sich genau handelt, gab CrowdStrike nicht bekannt: Das Unternehmen hat die beschuldigten Hacker mit den Decknamen Cozy Bear und Fancy Bear versehen.

***

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