Politik

FBI verhört Clinton wegen Email-Affäre über drei Stunden lang

Das FBI hat Hillary Clinton ausgiebig über die Email-Affäre verhört. Zuvor hatte Bill Clinton die Justizministerin getroffen. Clinton bestreitet, auch nur im Ansatz versucht zu haben, auf das Verfahren Einfluss zu nehmen.
03.07.2016 01:56
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die voraussichtliche demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton ist im Zusammenhang mit der E-Mail-Affäre während ihrer Zeit als Außenministerin vom FBI befragt worden. Clinton habe am Samstagmorgen (Ortszeit) bei der US-Bundespolizei freiwillig Auskunft über die Nutzung ihres privaten Accounts gegeben, sagte ihr Wahlkampfsprecher Nick Merrill. Sie sei "erfreut", dass sie die Gelegenheit erhalten habe, dem Justizministerium dabei "zu helfen, diese Untersuchung" zu Ende zu bringen.

Clinton hatte in ihrer Zeit als Außenministerin von 2009 bis 2013 für ihre dienstliche Kommunikation eine private E-Mail-Adresse benutzt und die E-Mails auf einem privaten Server gespeichert. Damit verstieß sie gegen die geltenden Sicherheitsregeln. Die Republikaner werfen ihr zudem vor, sie habe ihre dienstliche Kommunikation der öffentlichen Kontrolle entziehen wollen.

Die Befragung Clintons durch das FBI dauerte dreieinhalb Stunden. Das Gespräch könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich die Untersuchung des FBI ihrem Abschluss nähert. Merrill sagte dazu am Samstag, angesichts der laufenden Ermittlungen werde sich die frühere First Lady nicht weiter zu der Vernehmung äußern. Sie hatte ihren Umgang mit den E-Mails in der Vergangenheit bereits als "Fehler" bezeichnet.

Für ihren Umgang mit den dienstlichen E-Mails war Clinton im Mai vom unabhängigen Generalinspekteur des Außenministeriums offiziell gerügt worden. So habe sie es versäumt, um Erlaubnis für die Nutzung ihres privaten Servers zu bitten, hieß es in einem Prüfbericht des Generalinspekteurs.

Nachdem die Mailaffäre vor zwei Jahren aufgekommen war, hatte Clinton nachträglich rund 30.000 Mails an ihr früheres Ministerium übermittelt. Auf Anordnung der Justiz wurde bis März der größte Teil dieser Mails nach und nach veröffentlicht, wobei vertrauliche Informationen eingeschwärzt wurden. Manche Mails wurden wegen ihres besonders vertraulichen Inhalts von der Veröffentlichung ausgenommen.

Erst am Freitag hatte eine Begegnung zwischen Clintons Ehemann, Ex-Präsident Bill Clinton, mit der Justizministerin Loretta Lynch an einem Flughafen für Wirbel gesorgt. Lynch sah sich veranlasst, ihre Unparteilichkeit im Umgang mit der Affäre zu betonen. Ihre Begegnung mit Bill Clinton habe "keinen Einfluss" auf die Art und Weise, in der über die Konsequenzen aus dem E-Mail-Vorgang entschieden werde, sagte Lynch, die auch die oberste Strafverfolgerin des Landes ist.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
USA
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Wirtschaft: Scheitert die Eurozone an Deutschland?
09.09.2025

Die Eurozone taumelt zwischen Mini-Wachstum und Rekord-Arbeitslosigkeit: Während Spanien boomt, steckt Deutschland weiter in der Krise –...

DWN
Panorama
Panorama Blackout: Brandanschlag auf Strommasten verursacht Stromausfall in Berlin- Bekennerbrief wird geprüft
09.09.2025

Ein Feuer an zwei Strommasten hat in der Nacht zu einem großflächigen Stromausfall im Südosten Berlins geführt. Rund 50.000 Haushalte...

DWN
Finanzen
Finanzen Rechnungshof warnt: Milliardenhilfen für Länder könnten ins Leere laufe
09.09.2025

Der Bundesrechnungshof stellt die Wirksamkeit des geplanten Sondervermögens von 100 Milliarden Euro für zusätzliche...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Dauerbelastung: Können Erwachsene besser damit umgehen?
09.09.2025

Digitale Medien prägen unseren Alltag in allen Altersgruppen – vom Smartphone über Social Media bis hin zu Streamingdiensten. Während...

DWN
Technologie
Technologie Taiwan stärkt Chip-Lieferketten angesichts geopolitischer Spannungen
09.09.2025

Taiwan stärkt seine Halbleiter-Lieferketten angesichts geopolitischer Spannungen und des wachsenden KI-Wettbewerbs. Präsident Lai...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die größte Gefahr für Unternehmen: Planen nach alten Regeln
09.09.2025

Krisen, Cyberangriffe, Paradigmenwechsel – die alte Ordnung ist vorbei. Wer heute noch an starre Pläne glaubt, riskiert den Untergang.

DWN
Technologie
Technologie Automesse startet trotz Krisenmodus: Zwischen Innovation und Stimmungsmache gegen Verbrennerverbot
09.09.2025

Mitten in herausfordernden Zeiten für die Automobilbranche öffnet die IAA Mobility in München ihre Tore. Bis Freitag können...

DWN
Panorama
Panorama Bildungsmonitor 2025: Sachsen bleibt Spitzenreiter im Bundesländervergleich
09.09.2025

Sachsen behauptet erneut seine Spitzenposition im deutschen Bildungssystem. Laut dem aktuellen „Bildungsmonitor“ der Initiative Neue...