Politik

Tata Steel und Thyssenkrupp verhandeln über Stahl-Riesen

Der indische Mischkonzern Tata hat die seit Wochen schwelenden Gerüchte über Gespräche mit dem deutschen Stahlkonzern Thyssenkrupp bestätigt. Es solle ergründet werden, ob ein Gemeinschaftsunternehmen für das Stahlgeschäft in Europa eine sinnvolle Möglichkeit sei.
09.07.2016 02:11
Lesezeit: 1 min

Die Gespräche befänden sich in einem frühen Stadium, und es gebe keine Garantie dafür, dass daraus auch etwas werde, teilte Tata Steel am Freitagabend mit.

Thyssenkrupp ist zudem nicht der einzige Kandidat, mit dem die Inder sprechen. Über eine Konsolidierung in der europäischen Stahlbranche wird angesichts des Drucks durch niedrige Stahlpreise schon seit längerer Zeit spekuliert. Immer wieder war dabei auch von einer Kombination von Thyssenkrupp und Tata die Rede.

Tata hatte bereits im März angekündigt, sein Stahlgeschäft in Großbritannien verkaufen zu wollen. Durch das Brexit-Votum war die Unsicherheit über die Zukunft der britischen Stahlwerke aber deutlich gestiegen. Die laut Medienberichten bereits mit der alten Regierung vereinbarten Hilfen stehen dem Vernehmen nach nun auf der Kippe.

Knackpunkt sind laut Mitteilung von Tata insbesondere die Pensionsverpflichtungen. Der Geschäftsführer von Tata Steel in Europa, Koushik Chatterjee, verwies daher darauf, dass es unsicher sei, ob auch die britischen Stahlwerke in ein europäisches Joint Venture einbezogen würden. Bislang hieß es in Medienberichten, Kernstück eines möglichen Verbundes von Tata Steel und Thyssenkrupp sollten das Thyssenkrupp-Stahlwerk in Duisburg und die Tata-Anlage im niederländischen Ijmuiden sein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...