Der deutsche Leitindex Dax gewann zur Eröffnung rund 1,5 Prozent auf 9769 Punkte. Zur positiven Stimmung trug Börsianern zufolge die Rally der Tokioter Börse bei. Der klare Sieg der Koalition des Ministerpräsidenten Shinzo Abe bei den Parlamentswahlen schüre Hoffnungen auf weitere Programme zur Ankurbelung der japanischen Konjunktur, berichtet Reuters. Der Nikkei-Index stieg daraufhin um vier Prozent und verbuchte den größten Tagesgewinn seit mehr als vier Monaten. Von der Bank von England (BoE) erwarten Anleger ebenfalls Geldspritzen, um die negativen Folgen des Brexit-Referendums abzufedern. Die Notenbanker wollen am Donnerstag ihre Entscheidung bekanntgeben.
Zu den größten Gewinnern im Dax zählte ThyssenKrupp mit einem Kursplus von sechs Prozent. Der indische Konkurrent Tata Steel spricht mit dem Konzern über einen Zusammenschluss des europäischen Stahlgeschäfts. Tata gewannen an der indischen Börse 2,1 Prozent.
Die Aktienmärkte in Fernost hatten zu Wochenbeginn zugelegt. Die Tokioter Börse verbuchte deutliche Gewinne, nachdem die japanische Regierungskoalition bei den Oberhauswahlen am Sonntag einen klaren Sieg errungen hatte. Ministerpräsident Shinzo Abe kündigte nach seinem Triumph an, er wolle nun weitere Maßnahmen gegen die Konjunkturflaute ergreifen. Gestützt wurden die asiatischen Aktienmärkte auch von positiven Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt aus der vergangenen Woche, die die Sorgen der Anleger um die Entwicklung der weltgrößten Volkswirtschaft linderten.
Der Tokioter Leitindex Nikkei mit seinen 225 führenden Werten schloss vier Prozent höher bei 15.708 Punkten. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans legte 1,8 Prozent zu.
Dass Abes Lager bei den Wahlen eine Zweidrittel-Mehrheit erringen konnte, stimme die Investoren optimistisch, sagte Hikaru Sato, Analyst beim Finanzhaus Daiwa Securities. Angesichts dieser Machtfülle gingen die Anleger davon aus, dass er seine Konjunkturpolitik auch durchsetzen könne. Die Hoffnungen der Investoren auf die „Abenomincs“ genannte Wirtschaftspolitik Abes erscheinen allerdings vorschnell. Denn seit Jahren verfolgt die japanische Regierung eine expansive Geldpolitik zur Stimulierung der Realwirtschaft – bislang ohne Erfolg. Zuletzt zeigte sich die schwache Investitionsneigung in Japan an einem überraschenden Rückgang der Maschinenbau-Aufträge.
Spekulationen auf weitere Geldspritzen der japanischen Notenbank setzten die Währung des Landes unter Druck. Für einen Dollar wurden 101,71 Yen gezahlt. Der Euro notierte mit 1,1049 Dollar 0,1 Prozent leichter.