Finanzen

Hohe Nachfrage: DM nimmt Pfefferspray ins Sortiment

Der Einzelhandel erhält vor allem von Frauen zunehmend Anfragen nach Pfefferspray. Die Drogeriekette dm hat dieses nun in sein Sortiment aufgenommen. Der Trend zum Selbstschutz habe sich in den vergangenen Monaten deutlich verstärkt, sagen Beobachter.
23.08.2016 02:52
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Drogeriekette dm hat die Aufnahme von Pfefferspray in ihr Sortiment mit Kundenwünschen begründet, berichtet AFP. Es habe „vermehrt Anfragen von Kundinnen“ gegeben, sagte dm-Geschäftsführer Sebastian Bayer. „Wir haben das geprüft und uns entschieden, das Tierabwehrspray in unser Angebot aufzunehmen.“ Es wird seit Mai online und seit Ende Juni in den Filialen verkauft.

Konkurrent Rossmann will solche Produkte nicht anbieten. „Bei uns gibt es keine Schlagstöcke, keine Pistolen und auch kein Pfefferspray, solche Produkte überlassen wir lieber dem Fachhandel“, sagte ein Unternehmenssprecher. Er verwies zugleich darauf, dass es sich bei dem offiziell zur Abwehr von aggressiven Tieren gedachten Spray „im Grunde um ein Menschenabwehrspray“ handele.

Der Geschäftsführer des Verbands Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler, Ingo Meinhard, kritisierte die Entscheidung von dm. Um Abwehrmittel wie Pfefferspray richtig einsetzen zu können, sei eine gute Beratung notwendig, „sonst nebelt man sich am Ende noch selber ein“.

Meinhards Angaben zufolge gibt es bereits seit Herbst vergangenen Jahres eine verstärkte Nachfrage nach Pfefferspray bei den Fachhändlern. Nach den Silvester-Übergriffen in zahlreichen Städten und den jüngsten Gewalttaten in Bayern habe sich dieser Trend noch verstärkt.

Unter dem Eindruck einer wachsenden Bedrohung bewaffnen sich immer mehr Deutsche. Nach Statistiken den Bundes stieg die Zahl der Besitzer eines sogenannten kleinen Waffenscheins im Juni um 49 Prozent auf 402.301 im Vergleich zum Vorjahresmonat, berichtet Reuters. Der kleine Waffenschein berechtigt etwa zum Führen von Schreckschusswaffen und Reizgassprays.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Immer montags krank? Jede zweite Führungskraft findet Blaumachen akzeptabel
14.07.2025

Gefährlicher Trend: Mitarbeiter fehlen jährlich durchschnittlich 21 Tage – an Montagen steigt die Zahl der Krankmeldungen um...