Finanzen

Rohstoff-Schock: Analysten erwarten neue Talfahrt beim Ölpreis

Lesezeit: 1 min
24.08.2016 01:17
Die Preise für Erdöl sind am Dienstag nach einem skeptischen Kommentar von Goldman Sachs gefallen. Beobachter erwarten, dass sich die Preise nicht mehr lange bei 50 Dollar pro Barrel halten werden können.
Rohstoff-Schock: Analysten erwarten neue Talfahrt beim Ölpreis

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Ölpreise haben sich am Dienstag verbilligt. Nordseeöl der Sorte Brent verlor 0,6 Prozent auf 48,85 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 47,04 Dollar 0,8 Prozent weniger. Händler verwiesen auf Analystenkommentare, in denen der Preisanstieg im August als übertrieben beschrieben wird. Goldman Sachs erklärte, dass eine Wiederaufnahme der Produktion in Nigeria, Irak und Libyen im zweiten Halbjahr zum Überangebot beitragen könnte. Daher betrachte man die jüngste Preiserholung als fragil.

Anderen Marktbeobachtern zufolge werden die Notierungen mittelfristig wieder nachlassen. Die vier wichtigsten Gründe fasst Zerohedge folgendermaßen zusammen:

„Nach dem größten dokumentierten ‚short squeeze‘ der Geschichte (Angebotsknappheit eines Wertpapiers, das zuvor in großer Anzahl leerverkauft wurde. Nach den Leerverkäufen müssen die offenen Positionen wieder glattgestellt werden – Red.) wird jede weitere inkrementelle Deckung sehr schwierig. Zudem ist ein derzeit diskutiertes Einfrieren der Fördermenge wirkungslos zu einer Zeit, in der die Produktion vieler OPEC-Mitglieder rekordhoch ist. Die Niger Delta Avengers (eine Separatistengruppe in Nigeria, die Anschläge auf Pipelines verübt hatte – Red.) haben einem Waffenstillstand zugestimmt – 300.000 Barrel könnten so pro Tag wieder auf den Markt kommen. Außerdem suggerieren die Fundamentaldaten ein größeres Angebot, insbesondere von amerikanischen ‚shale gas‘-Anbietern, welche ihre Bilanzen im letzten Abschwung bereinigt haben.“

Die Analysten sehen beim US-Öl weiter eine Preisspanne von 45 bis 50 Dollar bis zum nächsten Sommer. Sollte der Produktionsanstieg stärker ausfallen, dürfte WTI um durchschnittlich 45 Dollar je Fass pendeln. Der relativ schwache Dollar und die Spekulationen um eine Förderbremse durch die Opec hätten den Preisanstieg im August befeuert. Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Vereinbarung wäre aufgrund der schlechten Beziehung zwischen dem Iran und Saudi-Arabien aber vermutlich nicht sehr hoch.

Der Preis war seit Anfang August in der Spitze um 20 Prozent gestiegen. Brent hatte zeitweise sogar wieder über der psychologisch und technisch wichtigen 50-Dollar-Marke notiert.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Panorama
Panorama Amokfahrt von Magdeburg: Trauer, Entsetzen und offene Fragen halten Deutschland in Atem
22.12.2024

Fünf Menschen sind tot, 200 verletzt: Nach der folgenschweren Fahrt mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg stellt sich die...

DWN
Politik
Politik Donald Trump hofft: Elon Musk übernimmt (noch) nicht die US-Präsidentschaft
22.12.2024

Kritiker nennen den Tech-Milliardär süffisant «Präsident Musk». Donald Trump stellt klar, wer das Sagen hat - bestreitet aber auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quiet Quitting: Der stille Job-Rückzug mit gefährlichen Folgen
22.12.2024

Ein stiller Rückzug, der Unternehmen erschüttert: Quiet Quitting bedroht die Substanz deutscher Betriebe. Warum immer mehr Beschäftigte...

DWN
Politik
Politik Steuern und Abgaben: Mehrheit der Steuerzahler zahlt 2025 noch mehr – mit oder ohne Ampel!
22.12.2024

Das „Entlastungspaket“ der Ampel ist eine Mogelpackung, denn Steuersenkungen sind nicht vorgesehen. Im Gegenteil: Ab dem 1. Januar 2025...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Politik
Politik Migrationskrise: Asyl-Rekordhoch in Deutschland und die illegale Migration an den Grenzen geht ungebremst weiter
22.12.2024

In Deutschland leben fast 3,5 Millionen Geflüchtete, von Asylsuchenden über anerkannte Flüchtlinge bis zu Geduldeten. Das ist ein neuer...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...