Finanzen

Spanien: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Zentralbank

Die Staatsanwaltschaft in Spanien ermittelt derzeit gegen die Führungsspitze der spanischen Zentralbank. Der Vorwurf: Die Bank habe vor und während der Schuldenkrise nicht auf ihre Berater gehört und Missstände im eigenen Bankensektor ignoriert.
11.01.2013 18:01
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Banken in Südeuropa kaufen wieder eifrig Staatsanleihen

Der angeschlagene Ruf der spanischen Zentralbank muss einen weiteren Dämpfer hinnehmen: Anschuldigungen zufolge missachtete die Chefetage die Warnungen ihrer eigenen Mitarbeiter vor und während der Krise. Dadurch sei einem Bericht der FT zufolge Fehlverhalten spanischer Kreditinstitute nicht nachgegangen worden.

Ein Sprecher der Zentralbank distanzierte sich von den Behauptungen: Es habe keine Fehlverhaltung der spanischen Banken während der Krise gegeben. „Wäre dies der Fall“, wären die Banken „zur Rechenschaft gezogen worden“. Die Bank sei nicht von ihren Mitarbeitern auf Missstände aufmerksam gemacht worden.

Interne Berichte, die an die Öffentlichkeit gelangten, dokumentieren anscheinend das Gegenteil. Staatsanwalt Eduardo Torres-Dulce will sich dem Vorwurf annehmen und die Mitarbeiter der Bank zu den Vorwürfen befragen.

Die Bank of Spain hat in ihrer Rolle als Bankenaufsicht versagt: Im Zuge der Immobilienkrise wurde die Kreditvergabe an Privatpersonen und Unternehmen nicht rechtzeitig eingedämmt. So konnte sich eine Blase bilden, die letztendlich zu einer Pleitewelle geführt hat.

Weitere Themen:

Spanien plündert Pensionsfonds für Käufe von Staatsanleihen

Gelddruck lohnt sich: Fed ist erfolgreichste Bank der Welt

Barroso: EU ist nicht schuld an der Krise in Europa

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.