Finanzen

Samsung ruft neues Smartphone-Modell zurück

Der südkoreanische Handy-Hersteller Samsung ruft in einer groß angelegten Aktion ausgelieferte Exemplare seines neuen Smartphone-Modells zurück. Offenbar gebe es bei einigen Telefonen Probleme mit dem Akku. Über den genauen Umfang der Rückrufaktion gibt es derzeit keine Angaben.
02.09.2016 17:18
Lesezeit: 1 min

Gut zwei Wochen nach dem Verkaufsstart ruft der Weltmarktführer Samsung in einer beispiellosen Aktion etliche Geräte des Vorzeigemodells Galaxy Note 7 zurück. Diesen Schritt kündigte das südkoreanische Unternehmen am Freitag an. Hintergrund sind fehlerhafte Akkus, die sich entzünden könnten. Samsung hat weltweit bereits 2,5 Millionen der Smartphones verkauft, die in Deutschland für 849 Euro angeboten werden. Mit dem Modell soll Apple auf Abstand gehalten werden. Der Konzern aus Kalifornien wird voraussichtlich in der kommenden Woche das iPhone 7 vorstellen und ist bei Edelgeräten der wichtigste Konkurrent für die Koreaner.

Samsung versprach nun, Kunden die fehlerhaften Geräte zu ersetzen und auch von Händlern die betroffenen Modelle zurückzunehmen. Der genaue Umfang der Aktion ist noch unklar, weil in verschiedenen Ländern unterschiedliche Akkutypen zum Einsatz kommen. So sind die USA und Südkorea vom Rückruf betroffen, China aber nicht.

Samsung hielt sich bedeckt, wie teuer der Fehler wird. „Ich kann nicht sagen, wie hoch genau die Kosten sein werden. Aber es tut weh, weil es eine große Zahl sein wird“, sagte der Chef der Smartphone-Sparte Koh Dong Jin auf einer Pressekonferenz. Nach Angaben des Unternehmens wurden bis Donnerstag weltweit 35 Fälle bekannt, in denen es Probleme mit den Akkus gab. Die meisten wurden aus Korea und den USA bekannt.

Rückrufe kommen in der Branche zwar immer wieder vor. Doch für Samsung gab es noch nie eine Aktion in einem derartigen Umfang. Analysten gehen davon aus, dass die Panne den guten Ruf des Konzerns beschädigen könnte, der auf seine Produktion immer stolz gewesen ist.

Investoren hatten sich von den Problemen bereits am Donnerstag verschreckt gezeigt: Der Aktienkurs fiel um zwei Prozent und legte am Freitag dann wieder um 0,6 Prozent zu. Analysten der Credit Suisse gehen davon aus, dass der Rückruf im „allerschlimmsten Falle“ Samsung umgerechnet 1,2 Milliarden Euro kosten könnte. Zum Vergleich: Den Betriebsgewinn schätzen Experten in diesem Jahr auf umgerechnet gut 24 Milliarden Euro. Die Smartphone-Sparte steuert dazu den größten Teil bei. Analysten waren zunächst davon ausgegangenen, dass der Konzern 2016 bis zu 15 Millionen Note 7 verkaufen könnte.

In Deutschland stand Samsung anders als in Südkorea und den USA erst kurz vor dem Verkaufsstart. Eine Sprecherin sagte, es sei eine kleine Zahl von Geräten auf dem Markt, die ebenfalls ausgetauscht würden. Demnach wurden bereits erste Smartphones an Kunden ausgeliefert, die die Modelle vorbestellt hatten.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...