Überfüllte Auffanglager und gewalttätige Zusammenstöße auf den griechischen Inseln in der östlichen Ägäis halten Flüchtlinge und Migranten nicht davon ab, illegal von der Türkei nach Griechenland überzusetzen, berichtet die dpa. Von Donnerstag auf Freitag verzeichnete der griechische Flüchtlingskrisenstab 241 Neuankünfte, davon 123 allein auf der Insel Chios.
Dort, wie auch auf Lesbos, ist die Aufnahmefähigkeit längst erschöpft: Für mittlerweile fast 3800 Menschen stehen lediglich 1100 Plätze zur Verfügung.
Auf Lesbos war die Lage zu Beginn der Woche eskaliert, als Migranten im Auffanglager der Insel aneinandergerieten und Brände gelegt wurden. Der "Hotspot" fiel zum Großteil den Flammen zum Opfer, so dass nun viele der vormaligen Bewohner obdachlos oder lediglich notdürftig in Lagerhallen und Zelten untergebracht sind. Insgesamt beherbergen die Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos mittlerweile fast 14 000 Flüchtlinge und Migranten.
Nach Angaben von Europol wird der Menschenschmuggel von Türken dominiert. „Was wir sehen ist, dass türkische Verdächtige die Flüchtlinge sowohl in die EU als auch innerhalb der EU schmuggeln“, wird ein Sprecher von EUobserver zitiert.