Finanzen

Banken-Krise: NordLB muss Anleihe-Emission absagen

Die Norddeutsche Landesbank muss die Emission einer 500 Millionen Euro schweren Anleihe absagen. Am deutschen Bankenmarkt herrscht derzeit aufgrund der Krise bei der Deutschen Bank offenbar zu viel Unruhe. Zuvor gab die Lufthansa das Platzen einer Emission bekannt.
28.09.2016 02:22
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Krise bei der Deutsche Bank erschwert anderen Unternehmen die Platzierung von Anleihen. Die Norddeutsche Landesbank (NordLB) blies am Dienstag die Emission eines vorrangigen Bonds mit einem Volumen von 500 Millionen Euro ab. Die Preisvorstellungen der Investoren hätten nicht den Erwartungen entsprochen, sagte ein Banker aus dem Konsortium, das die Platzierung organisieren sollte. „Derzeit herrscht zu viel Unsicherheit am deutschen Bankenmarkt.“ Am Montag hatte die Lufthansa die Platzierung einer Anleihe mangels Investoren-Nachfrage abgebrochen.

Die Papiere der Deutschen Bank befinden sich wegen einer drohenden Milliarden-Strafe in den USA und Sorgen vor einer weiteren Kapitalerhöhung im freien Fall. Auch die Erklärungen der Bundesregierung und der Bank, Staatshilfen seien kein Thema, konnten die Talfahrt nicht stoppen. Am Dienstag fielen die Papiere von Deutschlands größtem Geldhaus um 3,4 Prozent auf das neue Rekordtief von 10,19 Euro.

Die NordLB selbst steht wegen der Flaute in der Schifffahrt unter Druck. Sie muss ihre kriselnde Tochter Bremer Landesbank retten und erwartet im laufenden Jahr einen „deutlichen Verlust“. Die Ratingagentur Moody's hat die Hannoveraner Bank deshalb kürzlich herabgestuft. Ein Banksprecher bestätigte, dass die NordLB die Platzierung einer ungedeckten Inhaberschuldverschreibung mit einer Laufzeit von sieben Jahren abgeblasen hat. „Wir haben uns entschieden, die Transaktion aufgrund des aktuellen Marktumfelds nicht zu machen. Das ist ein ganz normaler Vorgang.“

Für die NordLB ist es nicht die erste geplatzte Emission. Bereits im Frühjahr 2015 wollte das Institut bei Investoren eine neuartige Anleihe platzieren, einen sogenannten AT1-Bond. Das ist allerdings bis heute nicht gelungen. AT1-Bonds werden im Falle einer Krise abgeschrieben, wenn die Eigenkapitalquote einer Bank unter eine bestimmte Hürde fällt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Trump plant Milliardeninvestition in Bitcoin und andere Kryptowährungen
31.05.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsangelegenheit machen – mit Milliarden-Investitionen seiner Mediengruppe. Während der Markt jubelt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Monopol auf Seltene Erden wankt – doch der Westen zahlt den Preis
31.05.2025

China kontrolliert die Welt der Seltenen Erden – und lässt Konkurrenz nur zu ihren Bedingungen zu. Neue Minen entstehen, doch ihre...