Finanzen

Dax steigt: Aktienkurs der Deutschen Bank erholt sich

Lesezeit: 2 min
28.09.2016 09:46
Der deutsche Leitindex liegt am Nachmittag deutlich im Plus. Aktien der Deutschen Bank stiegen um bis zu 4 Prozent. Titel der Commerzbank verteuerten sich ebenfalls deutlich.
Dax steigt: Aktienkurs der Deutschen Bank erholt sich
Die Aktie der Deutschen Bank in der 5-Tages-Sicht. (Grafik: ariva.de)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Gestützt auf Kursgewinne an der Wall Street sind die europäischen Börsen am Mittwoch auf Erholungskurs gegangen. Für Aufatmen sorgten außerdem die steigenden Preise für die Aktien der Deutschen Bank und für Rohöl. Der Dax stieg um etwa 0,7 Prozent auf 10.440 Punkte. Die US-Indizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 hatten bis zu 0,9 Prozent fester geschlossen.

Jochen Stanzl, Analyst des Online-Brokers CMC Markets, mahnte aber vor überzogenen Erwartungen an die weiteren Aussichten. „Die Kursgewinne von heute können morgen bei entsprechender Nachrichtenlage wieder verfallen. Diese Schaukelbörse kann gut und gerne noch bis in den Oktober anhalten.“

Die Aktien der Deutschen Bank stiegen am Morgen zunächst um bis zu vier Prozent. Motor dieser Bewegung war unter anderem der Verkauf der britischen Versicherungstochter Abbey Life für umgerechnet rund eine Milliarde Euro. „Der Preis liegt zwar leicht unter den Erwartungen das ist aber wohl dem Brexit geschuldet.“ Insgesamt sei es positiv, dass Abbey Life jetzt verkauft werde.

Unabhängig davon betonte Deutsche-Bank-Chef John Cryan in einem Zeitungsinterview, dass eine Kapitalerhöhung derzeit kein Thema sei. Auch habe sein Institut nicht um Staatshilfe gebeten. Wasser in den Wein goss allerdings ein Vorab-Bericht der Zeit, dem zufolge der Bund bereits einen Notfallplan für das Institut durchspielt, dem wegen US-Immobiliengeschäften eine Rekordstrafe von 14 Milliarden Dollar droht. Insidern zufolge arbeitet die Bankenaufsicht BaFin allerdings nicht an einem Notfallplan. Am Nachmittag notierten die Titel rund 2,2 Prozent im Plus. Aktien der Commerzbank verteuerten sich um etwa 1,4 Prozent.

Die Papiere der Deutschen Post legten um 0,6 Prozent zu. Der Brief- und Paketzusteller will den britischen Konkurrenten UK Mail für 440 Pence je Aktie übernehmen. Dessen Titel stiegen daraufhin in London um bis zu 43,3 Prozent und waren mit 440,75 Pence so teuer wie zuletzt vor gut einem Jahr. „Mit der Übernahme kann die Deutsche Post insbesondere das Paketnetz außerhalb Deutschlands weiter ausbauen“, schrieb DZ Bank-Analyst Dirk Schlamp in einem Kommentar.

Am Rohstoffmarkt unterbrach der Ölpreis dank eines überraschenden Rückgangs der US-Reserven seine Talfahrt. Die richtungsweisende Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 43,23 Dollar je Barrel (159 Liter). Außerdem hätten Investoren die Hoffnung auf eine Förderbremse noch nicht völlig aufgegeben, betonte Analystin Vyanne Lai von der National Australia Bank. Sie gingen davon aus, dass bei den aktuellen Gesprächen der Opec-Förderländer die Grundlagen für eine Einigung bei der ordentlichen Sitzung des Kartells Ende November gelegt würden.

Darüber hinaus warteten Investoren auf die öffentlichen Auftritte des EZB-Chefs Mario Draghi und zahlreicher US-Notenbanker. Die Analysten der Essener National-Bank erwarteten von Letzteren „Meinungsvielfalt, ohne dass sich eine klare Richtung über den weiteren geldpolitischen Kurs ableiten lassen wird“. Draghis Ausführungen vor dem Europa-Ausschuss des Bundestages werde ebenfalls kaum neue Erkenntnisse liefern.

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft EU-Austritt Deutschlands: Ist „Dexit“ der Weg in die Katastrophe?
23.05.2024

Seit dem Brexit-Referendum wird in Deutschland immer wieder über einen möglichen EU-Austritt, den „Dexit“, diskutiert. Eine aktuelle...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Grenzziehung: Russlands Planspiele sorgen für Besorgnis bei Nachbarn
22.05.2024

Ein russisches Gesetzesprojekt zur Neubestimmung der Ostsee-Grenzen sorgt für Aufregung bei Nachbarländern. Litauen spricht von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Handelskonflikt mit USA und EU heizt sich auf: China erwägt höhere Import-Zölle auf Verbrenner
22.05.2024

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China eskaliert weiter und erfasst nun auch europäische Autobauer, die gar keine E-Autos...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturaussichten hellen sich langsam auf
22.05.2024

Die deutsche Wirtschaft scheint das Gröbste überstanden zu haben. Nach einem leichten Wachstum zu Jahresbeginn dürfte die Konjunktur...

DWN
Politik
Politik Lehrerverband will Islamunterricht: Lösung für bessere Integration oder Anbiederung?
22.05.2024

Gut 1,6 Millionen Schüler moslemischen Glaubens besuchen mittlerweile Deutschlands Schulen. Für sie wünscht sich der Präsident des...

DWN
Immobilien
Immobilien Bessere Laune im Bausektor, aber Auftragsmangel immer noch zentrales Problem
22.05.2024

Auf dem ZIA-Finance Day letzte Woche ging es - unter anderen Schlüsselthemen - um die sich stabilisierende makroökonomische Lage in...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Börsen im Rally-Modus – Aktienmärkte erreichen Allzeithochs, Metalle glänzen
22.05.2024

Die vergangene Woche konnte sich sehen lassen: Die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte warteten mit beeindruckenden Preisbewegungen...

DWN
Politik
Politik Erleichterungen für Hausarztpraxen im Fokus
22.05.2024

Das Bundeskabinett befasst sich mit einer stärkeren Absicherung der Gesundheitsversorgung für Patientinnen und Patienten - besonders in...