Insolvenzen in Deutschland: Zweiter Monat in Folge mit nur noch leichter Zunahme
Damit könnte der Höhepunkt bei den Insolvenzen möglicherweise überschritten sein. Fachleute rechnen zwar weiterhin mit einem leichten Zuwachs im Jahresverlauf, nachdem 2024 insgesamt 21.812 Unternehmensinsolvenzen gezählt wurden – der höchste Stand seit 2015. Im Jahr 2009, während der Finanzkrise, waren es sogar 32.687 Firmenpleiten.
April 2025 war bereits der zweite Monat nacheinander mit lediglich einstelliger Zunahme bei den Insolvenzen in Deutschland. Zuvor hatte es sieben Monate gegeben, in denen zweistellige Zuwächse bei Firmenpleiten zu verzeichnen waren. Wie die Behörde erklärt, erscheinen die Verfahren erst nach dem ersten Gerichtsbeschluss in der Statistik. Der tatsächliche Insolvenzantrag wird im Schnitt etwa drei Monate früher gestellt.
Februar verzeichnete Anstieg von 15,9 Prozent
Im Februar, für den bereits vollständige Daten vorliegen, zeigte sich noch ein deutlicherer Anstieg: Die Amtsgerichte registrierten 2.068 beantragte Firmeninsolvenzen – ein Plus von 15,9 Prozent im Jahresvergleich. Die Gläubigerforderungen lagen bei rund 9,0 Milliarden Euro, im Vergleich zu etwa 4,1 Milliarden Euro im Vorjahr.
Bezogen auf je 10.000 Unternehmen verzeichnete der Februar sechs Unternehmensinsolvenzen, besonders betroffen waren Verkehr, Zeitarbeit und das Gastgewerbe. Die privaten Insolvenzen stiegen dagegen nur um 4,8 Prozent auf 6.075 Fälle.
Droht 2025 ein Rekordjahr bei Insolvenzen?
Unternehmen kämpfen weiterhin mit hohen Energiekosten, Bürokratie, politischer Unsicherheit und Konsumzurückhaltung. Staatliche Sonderregeln aus der Pandemiezeit sind ausgelaufen, was die Zahl der Insolvenzen in Deutschland weiter steigen lässt.
Laut IWH gab es im April 1.626 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften – ein Anstieg um 11 Prozent zum März und 21 Prozent zum Vorjahr. Diese Zahlen übertreffen selbst das Niveau der Finanzkrise.