Finanzen

IWF: Lagarde will 500 Milliarden Dollar für Rettung auftreiben

Lesezeit: 1 min
13.04.2012 14:06
Aus Sorge um die weitere Entwicklung in Europa möchte Christine Lagarde wieder einmal auf Roadshow gehen, um mehr Geld für den IWF aufzutreiben. Die BRIC-Länder haben jedoch bereits signalisiert, dass es Zahlungen nur gegen Sicherheiten geben werde.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell

Deutschland: Zahl der Insolvenzen steigt

Nachdem die Länder der Eurozone sich auf eine Erweiterung der Rettungsschirme geeinigt haben (hier), kommt nun auch Bewegung in die geplante Aufstockung des Internationalen Währungsfonds (IWF), um die Schuldenkrise im Euroraum zu bekämpfen. Kommende Woche treffen sich die G20-Staaten in Washington, um darüber zu beraten. Grundsätzlich gibt sich der IWF optimistisch, dass der Rettungsschirm aufgestockt werden kann.

„Ich würde sagen, dass die Summe irgendwo zwischen 400 und 500 Milliarden Dollar liegen wird“, sagte ein Beamter der G20-Staaten der Nachrichtenagentur Reuters. Der IWF schätzte zuletzt im Januar, dass man zusätzliche 500 Milliarden Dollar für Kreditvergaben benötigen würde und 100 Milliarden Dollar zur Erhöhung der Reserven. Die Länder der Eurozone haben sich bereits verpflichtet, 150 Milliarden Euro beizusteuern und andere Länder der Europäischen Union wollen weitere 50 Milliarden Euro zur Verfügung stellen.

Einem anderen Beamten zufolge könnten China und Japan 100 Milliarden Dollar oder etwas mehr auftreiben. „Japan und China scheinen relativ zufrieden zu sein mit dem, was Europa erreicht hat.“ Aber die „Entwicklungsländer denken noch immer, dass die reichen Mitglieder wie Deutschland eine größere Rolle bei der Lösung der Probleme in der Region spielen sollten“. Es könne also ein Deal werden, der erst in der letzten Minute getroffen werde. Die einzigen Länder, die nichts zur Erhöhung der IWF-Ressourcen beitragen wollen, sind bis jetzt die USA und Kanada.

Wenn am Ende Staaten wie China oder Russland wirklich einzahlen, ist jedoch zu erwarten, dass sie Forderungen erheben werden. Einige BRIC-Staaten haben bereits angekündigt, dass sie ohne Sicherheiten keine Zahlungen leisten werden.

Angesichts der sich zuspitzenden Situation in Spanien und der damit einhergehenden Ansteckungsgefahr für Italien erscheint eine entsprechende Aufstockung wieder umso notwendiger. Die Zinssätze für beide Länder stiegen in den vergangenen Tagen (hier). Besonders das spanische Finanzsystem ist stark gefährdet (hier).

Mehr zum Thema

Widerstand in Rom: Gewerkschaft ruft zur Großdemonstration auf

Angst vor China-Crash: Schwächstes Wachstum seit drei Jahren

US-Investor Steinhardt rät: Raus aus den Staatsanleihen!


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Politik
Politik Angriff auf SPD-Europapolitiker: Matthias Ecke in Dresden schwer verletzt
04.05.2024

Schockierende Gewalt: SPD-Europaspitzenkandidat Matthias Ecke wurde brutal angegriffen. Politiker verurteilen den Angriff als Attacke auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...