Politik

Niederlande in der Krise: Höheres Defizit als Portugal

Lesezeit: 1 min
24.04.2012 11:35
Die niederländische Regierung ist gescheitert. Nun zeigen die Zahlen von Eurostat, dass Den Haag viel tiefer in der Krise steckt als bisher bekannt: Das niederländische Defizit ist sogar höher als jenes von Portugal.
Niederlande in der Krise: Höheres Defizit als Portugal

Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die neuesten Daten von Eurostat bringen Ernüchterung in die Hoffnung der niederländischen Regierung, dass Defizit schnell auf die vorgegebenen 3 Prozent des BIP zu senken. Wie Eurostat berichtet, hatte ausgerechnet das Land, das immer auf die Einhaltung der Defizitgrenze pochte, im Jahr 2011 ein höheres Defizit als das unter einem Rettungsschirm stehende Portugal. Während Portugal 2011 ein Defizit von 4,2 Prozent des BIP aufwies, waren es in den Niederlanden 4,7 Prozent des BIP. Das ist auch deutlich mehr als Italiens mit 3,9 Prozent des BIP.

Am Montag hatte Premier Mark Rutte bei der niederländischen Königin Beatrix treffen seinen Rücktritt eingereicht. Am Wochenende waren die Verhandlungen über weitere Einsparungen in Höhe von 16 Milliarden mit Geert Wilders „Partei für die Freiheit“ gescheitert (hier). Noch gehören die Niederlande mit Deutschland, Finnland und Luxemburg zu den einzigen Ländern mit der Bestnote im Ranking. Diese Bewertung wackelt allerdings zusehends. Die neuen Defizitzahlen stellen auch eine Gefahr für die Konsolidierung in Europa dar: Weil die Wahl in den Niederlanden erst im Herbst stattfindet, erwarten Beobachter, ähnlich wie in Frankreich, einen Wahlkampf, in dem den Wählern eher Geschenke angeboten als harte Sparprogramme aufgedrückt werden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..



OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Politik
Politik Das perfekte Eigentor: Gewerkschaften machen Arbeitnehmer arm

„Was die Gewerkschaften derzeit betreiben, in Frankreich und in Deutschland, schadet den vermeintlich vertretenen Arbeitnehmern enorm“,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft China und Brasilien verzichten im Handel auf den Dollar

China erzielt einen weiteren Erfolg gegen den US-Dollar. Der Handel mit Brasilien soll künftig nur noch in den Währungen der beiden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Mohn-Anbau-Verbot in Afghanistan: Europa besorgt wegen Fentanyl

Das Anbauverbot von Mohn in Afghanistan führt in Europa zu einem Mangel an Heroin. Drogenabhängige könnten nun auf das viel...

DWN
Deutschland
Deutschland Verbot neuer Gas- und Ölheizungen deutlich entschärft

Nach massiven Widerständen hat die Ampel-Regierung das geplante Verbot neuer Gas- und Ölheizungen deutlich entschärft. Es gibt nun...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin war die beste Geldanlage im ersten Quartal

Bitcoin, ein Kind der letzten Finanzkrise, verzeichnete im ersten Quartal einen Kursanstieg um etwa 70 Prozent. Ein Grund ist offenbar die...

DWN
Finanzen
Finanzen Rekord-Goldkäufe: Kommt der Goldstandard zurück?

Die Zentralbanken kauften im Jahr 2022 so viel Gold wie noch nie. Geht es manchen Ländern auch darum, Gold für eine künftige Deckung der...

DWN
Finanzen
Finanzen IWF-Chefin: Bankenturbulenzen gefährden globale Finanzstabilität

IWF Direktorin Kristalina Georgieva macht drastische Äußerungen in Bezug auf die Weltwirtschaft. Auch die EZB warnt in einem Interview...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Energiewende nein danke: Globale Nachfrage nach Tankschiffen steigt massiv an

In Europa werden die Raffinerien geschlossen. Doch in Asien und Arabien steigert man die Produktion massiv. In der Folge braucht die Welt...