Pünktlich zum Downgrade Spanien durch Standard & Poor’s (hier) werden aktuelle Daten aus Spaniens Wirtschaft veröffentlicht, die die Begründung der Ratingagentur für die Herabstufung stützen. Die Zahl der Arbeitslosen in dem Land steigt weiter. Die Arbeitslosigkeit in Spanien scheint im freien Fall zu sein. Im ersten Quartal stieg sie auf 24,4 Prozent, den höchsten Wert seit 18 Jahren. Von den Behörden wurden 23 Prozent erwartet, zumal die Arbeitslosigkeit Ende vergangenen Jahres noch bei 22,9 Prozent lag. Unter den Jugendlichen liegt die Arbeitslosigkeit nun bei 50,5 Prozent, so Eurostat.
Insgesamt sind also offiziell 5,6 Millionen Spanier ohne Arbeit und 1,5 Millionen von ihnen sind seit mehr als zwei Jahren arbeitslos, so das nationale Statistikamt. Die Anzahl der Haushalte, in denen kein Familienmitglied eine Arbeit hat, stieg dem Statistikamt zufolge um 153.4000 auf 1,7 Millionen.
Von der Wirtschaft können die arbeitslosen Spanier allerdings auch nicht viel erwarten. Das Land befindet sich in einer Rezession, die von den Sparmaßnahmen der Regierung nur verstärkt wird. So ging beispielsweise im April der Einzelhandel gegenüber März um 3,7 Prozent zurück und fällt somit den 21. Monat in Folge. Aber auch die von der Ratingagentur unterstrichene Situation der Banken verdeutlichte sich am Freitag. Die Banco Popular veröffentlichte die Resultate des ersten Quartals 2012. Die Gewinne fielen um 46 Prozent. Die Bank gab an, dass in den kommenden Quartalen weitere Verluste folgen werden.