Politik

Indien: Krise verursacht Anstieg der Armut

Das Wachstum in Indien ist rapide zurückgegangen. Damit droht Indien eine wirtschaftliche Katastrophe. Die Gründe sind denen ähnlich, wie wir sie aus dem Westen kennen: Überschuldung, Korruption, Bürokratie. Für Millionen Inder könnte diese Entwicklung bedeuten, dass für sie der Traum vom Wohlstand nie Wirklichkeit wird.
09.06.2012 00:30
Lesezeit: 1 min

Eine Wachstumsrate von 5,3 Prozent, auf die das indische Wirtschaftswachstum derzeit zurückgeangen ist, würde in europäischen Ländern sicher wohlige Gefühle auslösen. Doch für Indien ist es die niedrigste Rate seit sieben Jahren und der Einbruch der indischen Wirtschaft droht noch viel gewaltigere Folgen für das Land zu haben, als wir es derzeit in rezessionsgeplagten europäischen Ländern sehen.

Zwischen 2004 und 2008 lag das Wachstum in Indien immerhin im zweistelligen Bereich. Die boomende Wirtschaft schien damals auch vielen Indern den Weg aus der Armut zu bereiten. Doch die fehlenden Reformen, die Korruption, die überbordende Bürokratie und die immense Verschuldung des Landes haben das Land wieder in eine wirtschaftliche Krise getrieben, die auch die Bevölkerung schwer trifft.

Im Jahr sterben in Indien noch immer rund 1,7 Millionen Kinder an Unterernährung und bei Armutsindikatoren wie Kinder- und Müttersterblichkeit, Lebenserwartung, Kinderimpfungen und erreichte Schuljahre befindet sich das Land im internationalen Vergleich auf einen der hintersten Plätze. Dem Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit zufolge, lag der Anteil der Menschen, die in extremer Armut leben, in Indien im Jahr 2010 bei 32,67 Prozent.

Mitte 2011 erreichten die indischen Staatsschulden Mitte 2011 75 Prozent des BIP, so der IWF. Private Unternehmen werden durch die starke Bürokratie, die Korruption und die fehlende Liberalisierung in ihrem Geschäft gehemmt – dies schadet auch in Hinblick auf die ausländischen Investitionen (mehr bei den DMN), da besonders Großprojekte unter den Missständen leiden.

Indiens Politik scheint in der Struktur ganz ähnliche Probleme zu haben, wie Europa oder die USA. Nur dass die Probleme im Land selbst noch deutlich mehr und sehr viel schneller soziale Schwierigkeiten zur Folge haben werden.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Teslas versteckter Goldesel wankt – Emissionsrechte geraten ins Visier des Boykotts
27.04.2025

Teslas Einnahmequelle aus dem Emissionshandel schrumpft durch sinkende Verkaufszahlen, politische Boykotte und steigende Konkurrenz.

DWN
Finanzen
Finanzen Geldpolitik ohne Zentralbank: Wie Solana über Inflation abstimmen lässt
27.04.2025

Ohne Leitzins, aber mit Weitblick: Die Solana-Community entscheidet selbst über Inflation und Ertragsverteilung. Zwei aktuelle...

DWN
Technologie
Technologie Gesundheit wird Geschäft: Apple verkauft mit der Apple Watch Hoffnung – nicht nur Technologie
27.04.2025

Die Apple Watch feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Doch unter dem glänzenden Aluminium-Gehäuse der meistverkauften Smartwatch der Welt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Werbungskosten: Das alles können Sie von der Steuer absetzen
27.04.2025

Werbungskosten sind ein großer Hebel, um bei der Steuererklärung richtig Geld zu sparen. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, was alles...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Handelskrieg vertreibt Bitcoin-Miner aus Asien – Kryptoindustrie unter Schock
27.04.2025

Mit Strafzöllen auf Importe aus Südostasien erschüttert Trump die globale Krypto-Lieferkette. Die Folgen: Chaos, Millionenverluste und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel 2025: Wenn Freelancer retten – aber selbst untergehen
27.04.2025

Freelancer halten den deutschen Arbeitsmarkt am Laufen – und geraten dabei selbst unter die Räder. Eine neue Studie zeigt: Sie sind...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Scheitern als Strategie: Wie ein US-Forscher Unternehmer lehrt, aus Fehlern Kapital zu schlagen
27.04.2025

US-Professor Dean Shepherd zeigt, wie Misserfolg zum unternehmerischen Wendepunkt wird – und warum nur wer fällt, wirklich wachsen kann.

DWN
Politik
Politik TAURUS für die Ukraine? Hoher Aufwand, fraglicher Nutzen
27.04.2025

Die Lieferung des TAURUS-Lenkflugkörpers an die Ukraine ist technisch derzeit problematisch, da ukrainische Flugzeuge das System weder...