Das Desaster beim Börsengang von Facebook nimmt einen immer größeren Umfang an. Etliche Ungereimtheiten waren beim bisher größten Technologie-Börsengang aufgetaucht. Die federführende Bank Morgan Stanley senkte kurz vor Börsengang die Umsatzprognose von Facebook, kurz vor dem Börsengang stoppten alle Kurse bei Nasdaq und nach dem Börsengang waren viele Broker und Investoren lange Zeit im Unklaren über den Stand ihrer Kauf- und Verkaufsaufträge (hier). Sogar die Börsenaufsicht beschäftigt sich mittlerweile mit dem Fall.
Leidtragend ist neben Citigroup, Knight Capial, vielen Kleinanlegern und anderen Investoren auch die größte Schweizer Bank UBS. Und zwar deutlich stärker als ursprünglich angenommen. Nach Berichten vom WSJ und CNBC soll bei der UBS ein Schaden von 350 Millionen Dollar entstanden sein. Zuvor war man von einem Schaden in Höhe von 100 bis 200 Millionen Dollar ausgegangen. Die Bank soll den Kauf einer Million Facebook-Aktien in Auftrag gegeben haben. Da dieser Kauf jedoch lange nicht bestätigt wurde, sei die Order mehrfach wiederholt worden sein. Da die mehrmalige Order entsprechend jedes Mal ausgeführt wurde, das aber aufgrund der technischen Fehler nicht mitgeteilt wurde, blieb die Bank letztlich auf mehr Papieren sitzen als geplant.
Angesichts der in den darauffolgenden Tagen stark gefallenen Kurse der Aktie ein großes Verlustgeschäft. Die Aktie wurde zu 38 Dollar ausgegeben. Derzeit liegt sie bei rund 27 Dollar. Inwiefern UBS nun mögliche rechtliche Schritte einlenkt, ist noch nicht klar.