Finanzen

Märkte extrem beunruhigt: Zinsen für spanische Anleihen steigen wieder

Lesezeit: 1 min
25.06.2012 16:24
Das offizielle Gesuch um ein Banken-Bailout und das bevorstehende Downgrade spanischer Banken sorgt für neue Aufregung am Anleihenmarkt. Aber auch das Erwarten keiner konkreten Beschlüsse beim EU-Gipfel lässt an den Finanzmärkten erneut Zweifel an einer Lösung der Schuldenkrise aufkommen.
Märkte extrem beunruhigt: Zinsen für spanische Anleihen steigen wieder

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Wenige Tage vor dem EU-Gipfel ist wieder Unruhe an den Finanzmärkten eingekehrt. Besonders die Meldung, dass die Ratingagentur Moody’s am Montagabend nahezu alle spanischen Banken herabstufen wird (hier), verunsichert die Anleger. Darüber hinaus scheint es beim EU-Gipfel, der am Donnerstag beginnen wird, wieder einmal zu keinen wirklich konkreten Beschlüssen oder Lösungen zu kommen. Die Vorschläge der vier EU-Präsidenten zur baldigen Bankenunion, einem gemeinsamen Schuldentilgungsfonds, einer direkten Finanzhilfe für Banken durch die Rettungsfonds und einer weiteren Abgabe der Souveränität an die EU sorgen bereits im Vorfeld für genügend Konfliktpotential (mehr hier).

Der Euro fiel am Montag auf ein 2-Wochen-Tief von 1,24713 Dollar und der Spanische Ibex verlor zeitweise 2,4 Prozent. Aber auch der Stoxx Europe 600 Index, in dem 600 Unternehmen aus 18 europäischen Ländern zusammengefasst sind, rutschte 1,2 Prozent nach unten. Der Dax sank bis zum Mittag um 1,6 Prozent auf 6165 Punkte. Doch nicht nur in Europa ist die Unruhe der Anleger zu spüren. Kurz nach Eröffnung folgte der Dow Jones den europäischen Märkten und sank um 1,19 Prozent, der Nasdaq verlor 1,42 Prozent. Verluste gab es auch beim MCSCI World Index, der die Entwicklung von weltweiten Aktien wiederspiegelt und sehr schnell einen Prozent abrutschte.

Entsprechendes war am Anleihenmarkt zu sehen. Die Rendite für zehnjährige spanische Anleihen stieg zwischenzeitlich erneut auf 6,6610 Prozent und nähert sich demnach wieder der 7-Prozent-Marke. Ebenso erging es den italienischen Anleihen gleicher Laufzeit. Hier stiegen die durchschnittlichen Zinssätze erstmals seit Januar auf 6,001 Prozent. Beide Länder werden am Dienstag wieder versuchen, Schuldtitel am Anleihenmarkt zu emittieren. Spanien wird kurzfristige Bonds mit einer Laufzeit von 6 und drei Monaten ausgeben und Italien will langfristige Papiere verkaufen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Steinmeier unter Feuer: Kontroverse um Ukraine-Hilfen und Taurus-Lieferungen
30.04.2024

Bundespräsident Steinmeier steht wegen seiner Aussagen zur Ukraine-Hilfe in der Kritik. Politiker werfen ihm vor, seine Rolle nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen SAP Stellenabbau: Abfindungsangebote stehen, 2600 Jobs sollen wegfallen
30.04.2024

Im Rahmen der weltweiten Umstrukturierung von SAP sollen 2600 Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut werden. Nun wurden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
30.04.2024

Ukraine ruft nach dringender Militärhilfe, während tägliche Raketenangriffe weiterhin zivile Opfer fordern. Selenskyj und Stoltenberg...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massenprotest bei Thyssenkrupp: Beschäftigte fordern Arbeitsplatzerhalt
30.04.2024

Bei Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel ist viel im Umbruch. Arbeitnehmervertreter fordern Standortgarantien und...

DWN
Immobilien
Immobilien Vonovia dreht das Blatt: Gewinn nach Milliardenverlust
30.04.2024

Nach einem harten Jahr meldet Deutschlands Immobiliengigant Vonovia einen beeindruckenden Gewinn – ein Wendepunkt. Seine Aktie springt...

DWN
Finanzen
Finanzen Einzelhandel erlebt Umsatzsprung: Hoffnung auf Konsumaufschwung wächst
30.04.2024

Deutschlands Einzelhandel verzeichnet den stärksten Umsatzanstieg seit über zwei Jahren, mit realen Zuwächsen und positiven Aussichten...

DWN
Technologie
Technologie Rakete eines deutschen Start-ups soll in den nächsten Tagen ins Weltall starten
30.04.2024

Elon Musk hat auch klein angefangen: Erstmals seit Jahrzehnten soll nun eine kommerzielle Trägerrakete eines deutschen Unternehmens...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschlands Wirtschaft trotzt Erwartungen: Wachstum statt Rezession im ersten Quartal
30.04.2024

Deutschlands Wirtschaft wächst trotz düsterer Prognosen: 0,2 Prozent Wachstum im ersten Quartal. Auch der Einzelhandel gibt Anlass zur...