Wenige Tage vor dem EU-Gipfel ist wieder Unruhe an den Finanzmärkten eingekehrt. Besonders die Meldung, dass die Ratingagentur Moody’s am Montagabend nahezu alle spanischen Banken herabstufen wird (hier), verunsichert die Anleger. Darüber hinaus scheint es beim EU-Gipfel, der am Donnerstag beginnen wird, wieder einmal zu keinen wirklich konkreten Beschlüssen oder Lösungen zu kommen. Die Vorschläge der vier EU-Präsidenten zur baldigen Bankenunion, einem gemeinsamen Schuldentilgungsfonds, einer direkten Finanzhilfe für Banken durch die Rettungsfonds und einer weiteren Abgabe der Souveränität an die EU sorgen bereits im Vorfeld für genügend Konfliktpotential (mehr hier).
Der Euro fiel am Montag auf ein 2-Wochen-Tief von 1,24713 Dollar und der Spanische Ibex verlor zeitweise 2,4 Prozent. Aber auch der Stoxx Europe 600 Index, in dem 600 Unternehmen aus 18 europäischen Ländern zusammengefasst sind, rutschte 1,2 Prozent nach unten. Der Dax sank bis zum Mittag um 1,6 Prozent auf 6165 Punkte. Doch nicht nur in Europa ist die Unruhe der Anleger zu spüren. Kurz nach Eröffnung folgte der Dow Jones den europäischen Märkten und sank um 1,19 Prozent, der Nasdaq verlor 1,42 Prozent. Verluste gab es auch beim MCSCI World Index, der die Entwicklung von weltweiten Aktien wiederspiegelt und sehr schnell einen Prozent abrutschte.
Entsprechendes war am Anleihenmarkt zu sehen. Die Rendite für zehnjährige spanische Anleihen stieg zwischenzeitlich erneut auf 6,6610 Prozent und nähert sich demnach wieder der 7-Prozent-Marke. Ebenso erging es den italienischen Anleihen gleicher Laufzeit. Hier stiegen die durchschnittlichen Zinssätze erstmals seit Januar auf 6,001 Prozent. Beide Länder werden am Dienstag wieder versuchen, Schuldtitel am Anleihenmarkt zu emittieren. Spanien wird kurzfristige Bonds mit einer Laufzeit von 6 und drei Monaten ausgeben und Italien will langfristige Papiere verkaufen.