Politik

Angst vor sozialen Unruhen: Millionen Hochschulabsolventen in China ohne Job

Die abgeschwächte chinesische Wirtschaft stellt die derzeitige Regierung vor große Probleme. 6,8 Millionen Studenten werden 2012 ihr Studium beenden. Für rund 30 Prozent wird es keine Arbeit geben. Und die jungen, studierten Chinesen haben das Potential, wirkliche Unruhen anzuzetteln.
29.07.2012 22:01
Lesezeit: 1 min

Chinas Arbeitsmarkt für Studenten ist derzeit angesichts der wirtschaftlichen Abschwächung und den jedes Jahr zunehmenden Absolventen-Zahlen alles andere als rosig. 6,8 Millionen Chinesen werden in diesem Jahr die Hochschule abschließen. „Der Arbeitsmarkt für Hochschulabsolventen ist der schlimmste seit 2009“, so Jennifer Feng von 51job Inc, einem in Shanghai ansässigen Online-Arbeitsvermittler. 20 bis 30 Prozent werden voraussichtlich keine Anstellung finden.

Erst vergangene Woche warnte der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao vor den schlechten Arbeitsmarktaussichten und forderte die lokalen Regierungen auf, mehr zu tun, um Arbeitsplätze für Hochschulabsolventen und Wanderarbeiter zu schaffen. „Die Arbeitslosigkeit unter Hochschulabsolventen beschäftigt die Regierung, weil die sich über die Gefahr von sozialen Unruhen Sorgen macht", sagte Willy Wo-Lap Lam Bloomberg. Er ist außerordentlicher Professor für Geschichte an der Chinese University of Hong Kong. „Die Absolventen sind diejenigen, die gut ausgebildet sind und wissen, die Öffentlichkeit zu nutzen, um Menschen für Protest zu mobilisieren."

Doch das Problem sind nicht nur die diesjährigen Absolventen. 2011 waren es 6,6 Millionen und 6,3 Millionen im Jahr 2010 – unter diesen sind auch sehr viele, die keine Arbeit gefunden haben. In diesem Jahr werden beispielsweise multinationale Konzerne 15 Prozent weniger Absolventen ein als im Vorjahr und 30 Prozent weniger als noch 2010, schätzt Jennifer Feng. Sie rekrutiert unter anderem Arbeitnehmer für Apple und Samsung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Finanzen
Finanzen Erbe aufteilen: So sichern Sie den Verbleib Ihres Partners im gemeinsamen Haus
19.07.2025

Sind Sie wiederverheiratet und haben Kinder aus früheren Beziehungen? Dann ist besondere Vorsicht geboten, wenn es darum geht, Ihr Erbe...

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Kapital und Kontrolle – wem gehört Deutschland?
19.07.2025

Deutschland ist reich – doch nicht alle profitieren. Kapital, Einfluss und Eigentum konzentrieren sich zunehmend. Wer bestimmt wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung: Wann Verspätungszuschläge unzulässig sind
19.07.2025

Viele Steuerzahler ärgern sich über Verspätungszuschläge, wenn sie ihre Steuererklärung zu spät abgeben. Doch nicht immer ist die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...