Finanzen

Russland will Filialen ausländischer Banken verbieten

Das russiche Parlament will ausländischen Banken verbieten, Filialen in Russland zu eröffnen. Nur Banken mit einer russischen Tochtergesellschaft soll dies erlaubt werden. Damit können die Banken besser vom Staat kontrolliert werden.
31.07.2012 22:28
Lesezeit: 1 min

Der Machtanspruch des russischen Staates dehnt sich nun auch auf den Bankensektor aus. Um künftig möglichst auch die Kontrolle über ausländische Banken im Land zu erlangen, zieht die russische Staatsduma derzeit in Erwägung, die einfache Gründung von Filialen nicht mehr zu gestatten. Denn diese unterliegen, im Gegensatz zu entsprechenden Tochtergesellschaften, nicht der russischen Gerichtsbarkeit.

Einfache Filialen, so berichten die russischen Medien, würden derzeit nicht voll von russischen Regulatoren kontrolliert. Sie müssen nichts an russische Rücklagenfonds abführen oder Erklärungen an die russische Zentralbank nach internationalen oder russischen Rechnungslegungsstandards liefern. Nun sind die russischen Behörden der Ansicht, dass solche „Privilegien„ wie sie es nennen, der Wettbewerbsfähigkeit der russischen Banken schaden könnte. Denn die aktuelle russische Gesetzgebung begnügt sich im Augenblick lediglich mit einer Limitierung der Teilnahme ausländischen Kapitals am russischen Bankensektor.

Die neue Gesetzgebung, so heißt es weiter, sehe nun vor, das Wort „Zweigstelle” aus dem russischen Bankensystem zu streichen. Zudem soll die Phrase „Zweigstellen ausländischer Banken” aus Artikeln entfernt werden, die die Registrierung von Kreditgebern mit ausländischem Kapital betreffen. Die Regierung hat den Gesetzentwurf im Einklang mit Russlands Beitritt zur Welthandelsorganisation vorbereitet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...