Finanzen

Europas Banken fürchten Crash und errichten nationale Brandmauern

Der Interbankenmarkt in Europa ist zum Erliegen gekommen. Die nationalen Banken vergeben keine Kredite an ausländischen Banken mehr. Die nationalen Aufsichtsbehörden fürchten den Euro-Crash und weisen ihren Banken an, sich aus anderen Ländern zurückzuziehen.
08.08.2012 23:05
Lesezeit: 1 min

Der Finanzmarkt in Europa steht vor einer großen Herausforderung. Trotz der zwei Tender der EZB hat sich die Situation im Interbankenmarkt nicht gebessert- ganz im Gegenteil. Die Banken fürchten einen Crash und versuchen, sich hinter den nationalen Grenzen davor zu schützen. Wie ein Bericht von Goldman Sachs zeigt, sinkt die Kreditvergabe der Banken untereinander weiter.

Goldman Sachs zufolge wird die Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe vor allem von den nationalen Aufsichtsbehörden gefördert. Haben diese die Banken doch zu einem Aufbau von Kapital und Liquidität gedrängt und Druck auf die Geldinstitute aufgebaut, so dass diese sich hinter die nationalen Grenzen zurückziehen. Vor allem die Banken in Nordeuropa haben ihr Engagement in den Peripheriestaaten drastisch reduziert, „aus Angst, sie würden ihre Kredite (bei einem Crash, Anm. d. Red.) nicht in ihrer Landeswährung zurückgezahlt bekommen“, so Goldman Sachs in seinem Bericht.

Eine ähnliche Entwicklung sah auch Morgan Stanley. So haben beispielsweise die deutschen Banken ihre grenzüberschreitenden Kredite seit Januar um ein Fünftel reduziert (mehr hier). Aber nicht nur der Interbankenmarkt bereitet Sorgen – die Tender der EZB haben es auch nicht erreicht, dass mehr Kredite an die Privatwirtschaft weitergegeben werden (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Boomer-Soli: Experten wollen einen Rentensoli zur Sicherung der Rentenkassen
16.07.2025

Wenn Millionen Menschen aus der Babyboomer-Generation in den Ruhestand gehen, wird das Rentensystem extrem belastet. Ökonomen des DIW...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis: Wie China und die USA den Markt dominieren
16.07.2025

Gold erlebt ein Comeback – und diesmal greifen nicht nur Kleinanleger zu. Nach Jahren der Zurückhaltung investieren...

DWN
Finanzen
Finanzen Aus für Steuerklärung wegen Fachkräftemangel? Gewerkschaft fordert die Abschaffung für Arbeitnehmer und Rentner
16.07.2025

Kurz vor Ablauf der Abgabefrist für das Jahr 2024 hat die Deutsche Steuer-Gewerkschaft gefordert, die Steuererklärung für Arbeitnehmer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Generation Z: Warum junge Beschäftigte unter Druck stehen
16.07.2025

Die Generation Z leidet besonders unter psychischen Belastungen im Job. Das hat nicht nur mit Corona zu tun, sondern auch mit verhärteten...

DWN
Technologie
Technologie Oracle-Investition: Zwei Milliarden Dollar für deutsche Cloud-Infrastruktur
16.07.2025

Die Nachfrage nach Rechenleistung für KI-Anwendungen explodiert – und Oracle reagiert. Der US-Konzern investiert zwei Milliarden Dollar...

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...