Der EU-Währungskommissar Olli Rehn deutete nun an, Spanien würde ein Rettungspaket durch die EU in Erwägung ziehen: „Die spanische Regierung ist diesem Thema gegenüber offen, aber noch gibt es keine Entscheidung“, sagte Rehn in einem Interview mit dem Nachrichtendienst Bloomberg. Im Falle einer Anfrage, stünde die EU jedenfalls bereit, sagte Rehn.
Kurz zuvor hatte der spanische Premier Mariano Rajoy angekündigt, die EU um weitere Hilfen zu bitten, sobald es ihm begründet erscheint. Um die Zinsen für spanische Staatsanleihen zu senken, würde die Europäische Zentralbank dann verstärkt spanische Staatsanleihen kaufen.
Für die Anleger wäre dies kurzfristig positiv, weil die Nachfrage durch die EZB-Ankäufe stark steigen dürfte: „Das wäre tatsächlich positiv für den Euro, weil dann die EZB Anleihen kauft. Solange man genug Ankäufe hat, hemmt das die Ansteckung weiterer Länder“, sagte der Währungsexperte Geoff Kendrick.
Ob dadurch die Zinsen spanischer Anleihen allerdings langfristig gesenkt werden können, ist fraglich. Immerhin hatten die beiden Tender durch die EZB eine ähnliche Wirkung, die aber schon nach wenigen Wochen wieder verflogen war.
Die Auslagen der EZB an Spanien sind zudem bereits enorm hoch: Die spanischen Banken schulden der EZB aktuell 375 Milliarden Euro (mehr hier).