Finanzen

Großbritannien: Sinkende Steuereinnahmen gefährden Defizitziel

Nicht nur, dass Großbritannien in diesen Jahr deutlich mehr Schulden machen wird, als geplant, nun sind auch die Steuereinnahmen unerwartet gesunken. Die Rezession im Land wird diesen Trend in den kommenden Monaten noch verstärken. Damit ist das Defizitziel der Regierung in Gefahr.
21.08.2012 15:07
Lesezeit: 1 min

Im vergangenen Monat sind die Einnahmen aus den Unternehmenssteuern in Großbritannien eingebrochen und haben die Staatskasse ins Defizit katapultiert. Wie das nationale Statistikamt ONS mitteilte wies die Nettokreditaufnahme des öffentlichen Sektors im Juli ein Defizit von 557 Millionen Pfund auf, ohne die Ausgaben für die Bankenrettung. Im Vorjahresmonat konnte noch ein Überschuss von 2,8 Milliarden Pfund erzielt werden. Analysten hatten im Juli mit einem Überschuss von 2,5 Milliarden Pfund gerechnet.

Grund für das Defizit in der Staatskasse ist unter anderem der massive Rückgang der Einnahmen durch Körperschaftssteuern um 20 Prozent. Allein dies ließ die gesamten Staatseinnahmen im Juli um 0,8 Prozent sinken, so die ONS. Darüber hinaus liegen aber auch die Staatsausgaben 5,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Besonders die Sozialhilfe schlug hier der ONS zufolge zu Buche.

Ein Auftrieb in den Steuereinnahmen in den kommenden Monaten ist nicht wahrscheinlich. Das Land steckt in einer Rezession und die monatliche Studie des CBI zeigte, dass 36 Prozent der britischen Unternehmer mit ihren Auftragseingängen derzeit unter dem normalen Level vom August seien. Nur 15 Prozent gaben an, dass die Bestellungen höher als üblich sind. Damit wird es immer schwieriger für die britische Regierung, das strukturelle Defizitziel bis 2015 zu erreichen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Live-Webinar heute um 18 Uhr: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Börsenboom trotz Pleitewirtschaft: Drei Konzerne täuschen die deutsche Stärke vor
05.06.2025

Während die deutsche Wirtschaft stagniert und die Industrie schwächelt, feiert die Börse Rekorde. Doch hinter dem Höhenflug stecken nur...

DWN
Technologie
Technologie Wenn die künstliche Intelligenz lügt: Wie Sie sich schützen und was KI-Versicherungen bringen?
05.06.2025

Chatbots erfinden Fakten, ruinieren Verträge und blamieren Konzerne – und die Industrie weiß: Das Problem ist nicht lösbar. Jetzt...

DWN
Politik
Politik Altersvorsorgedepot: Kommt die Frühstart-Rente? Zehn Euro pro Monat für jedes Kind geplant
05.06.2025

Die neue Regierung aus Union und SPD plant die Einführung einer Frühstart-Rente ab 2026. Laut Koalitionsvertrag sollen für jedes Kind...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft: Ausland kann Standort Deutschland viel Positives abgewinnen
05.06.2025

Hohe Kosten, teure Energie, viel Bürokratie – viele sehen den Wirtschaftsstandort Deutschland auf dem absteigenden Ast. Doch das Urteil...

DWN
Politik
Politik Trump spricht mit Putin – doch der Frieden in der Ukraine bleibt Illusion
05.06.2025

Putin droht offen mit Vergeltung, Trump schweigt dazu – und der Papst bittet um Gnade. Inmitten von strategischen Bombern,...

DWN
Politik
Politik Hitzeschutzplan für Sporttreibende: Das Gesundheitsrisiko soll gemindert werden
05.06.2025

Durch die Klimakrise wird es in Deutschland immer heißer. Gerade für Sporttreibende kann das im Sommer zur Gefahr werden: Mit ihrem neuen...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission startet Defizitverfahren gegen Österreich
05.06.2025

Österreich steht wegen seiner hohen Neuverschuldung unter Druck. Die EU-Kommission will ein Defizitverfahren einleiten – und könnte...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuerentlastungen: Bundesregierung will Investitionen ankurbeln
05.06.2025

Steuerliche Anreize sollen die deutsche Wirtschaft aus der Flaute holen. Die Bundesregierung setzt auf Abschreibungsmöglichkeiten und eine...