Politik

Gegen Montis-Sparkurs: Bewaffneter Aufstand von Minenarbeitern

Die harten Sparmaßnahmen in Italien stellen Arbeiter des letzten Bergwerks des Landes vor Existenzängste. Die Regierung entscheidet noch in den kommenden Tagen über die Zukunft ihrer Mine. Aus Protest verbarrikadieren sich knapp hundert Arbeiter seit Sonntag in der Mine in Sardinien mit 350 Kilogramm Sprengstoff.
28.08.2012 00:07
Lesezeit: 1 min

Knapp hundert italienische Minenarbeiter haben sich mit 350 Kilogramm Sprengstoff in einer Mine auf Sardinien fast 400 Meter unter der Erdoberfläche verbarrikadiert. Die Arbeiter hatten am Sonntagabend mit ihrer ungewöhnlichen Protesaktion begonnen, um das Regierungstreffen in dieser Woche, das über die Zukunft der Mine entscheiden soll, zu beeinflussen. Der Tageszeitung L'Unione Sarda zufoge beteilige sich auch ein Abgeordneter am Protest.

Mit der Schließung des einzigen Bergwerks Italiens würden die Arbeiter ihre Stellen verlieren. Die harten Sparmaßnahmen der italienischen Regierung treffen die Arbeiter hart (die Selbstmordrate in Italien steigt im Zuge der Krise - mehr hier). Viele der Protestierenden arbeiten schon ihr ganzes Leben unter Tage. Einen neuen Job zu finden, ist für sie aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Lage des Landes so gut wie unmöglich.

Dabei wollen sie noch nicht einmal, dass weiterhin Kohle abgebaut wird. Von der Regierung verlangen sie, vor einer Schließung Alternativen bereitzustellen. Die Zukunft ihres Unternehmens sehen auch die Arbeiter in Grüner Energie. Dem Sender Sky TG24 TV erklärten sie am Montag, dass sie von der Regierung fordern, Fördermittel für die Speicherung von Kohlendioxid unter Tage bereitzustellen, um die Treibhausgase in der Atmosphäre zu reduzieren. Auf diese Weise wäre die Zukunft des Unternehmens und die der Arbeiter gesichtert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mittelstand gibt auf: Negativrekord an Insolvenzen und kurzfristiger Betriebsschließungen
10.03.2025

So viele mittelständische Betriebe wie noch nie gehen pleite oder erwägen eine Geschäftsaufgabe: Laut einer KfW-Studie stehen mehr als...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland wartet auf Aufschwung, erster Hoffnungsschimmer im Maschinenbau
10.03.2025

Die Exportnation Deutschland wartet weiter auf den Aufschwung. Etwas Hoffnung machen eine überraschend starke Industrieproduktion und...

DWN
Finanzen
Finanzen EU-Deregulierung: Gefahr für Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit
10.03.2025

Der Wind der Deregulierung bläst über den Atlantik und erfasst die Europäische Union. Die macht es Amerika gleich und startet ihren...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen in der Krise – Wie der Autoriese eine ganze Stadt ins Wanken bringt
10.03.2025

Von Dieselskandal bis E-Auto-Desaster: Der Niedergang eines deutschen Industriegiganten gefährdet eine ganze Stadt.

DWN
Politik
Politik Ukraine kann laut Trump nun doch wieder auf US-Geheimdienstinformationen hoffen
10.03.2025

Nach einem vorübergehenden Stopp von US-Militärhilfen, kann die Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland nun wieder darauf hoffen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Warnstreiks an 13 deutschen Flughäfen legen Flugverkehr lahm
10.03.2025

Tausende Flugreisende müssen tapfer sein: Wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi fallen an diesem Montag viele Flüge aus....

DWN
Politik
Politik Trudeau-Nachfolger: Mark Carney soll Kanada führen
10.03.2025

Der ehemalige Zentralbankchef Mark Carney wird neuer Vorsitzender der Liberalen Partei in Kanada. Das ergab eine Abstimmung unter...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schuldenbremse Wählerbetrug: 500 Milliarden Sonderschulden mit alten Bundestag - Das Ergebnis von CDU und SPD
10.03.2025

Die Wirtschaft sieht für die CDU einen klaren Auftrag für Umsetzung dringende Wirtschaftsreformen. Doch die SPD und auch die Grünen und...