Aktuell: Umsatz deutscher Einzelhändler im Keller
Angesichts der Rezession in weiten Teilen der Eurozone hat sich die Arbeitsmarktsituation im Währungsraum in keinster Weise verbessern können. Die Zahl der Arbeitslosen ist auch im Juli mit 11,3 Prozent auf dem Rekordniveau vom Vormonat geblieben, so Eurostat. Der Vormonatswert von 11,2 Prozent war auf 11,3 Prozent revidiert worden. Eurostat schätzt, dass die Zahl der Erwerbslosen im Juli auf etwa 18,0002 Millionen Menschen angestiegen ist: Ein Plus von 88.000 im Vergleich zum Vormonat.
Die höchste Arbeitslosigkeit wird derzeit in Spanien (25,1%) und Griechenland (23,1%) gemessen, wohingegen in Österreich mit 4,5 Prozent und den Niederlanden (5,3%) die Arbeitslosigkeit am niedrigsten ist. In Deutschland stieg die Arbeitslosigkeit im August jüngst um 29.000 Arbeitslose an (hier).
Doch die Situation am Arbeitsmarkt könnte sich im Euroraum weiter verschärfen – ganz unabhängig von den derzeitigen Schwierigkeiten in den einzelnen Wirtschaften. Ein Ausscheiden Griechenlands aus der gemeinsamen Währungsunion würde der UN zufolge zu einem drastischen Anstieg der Arbeitslosigkeit in der gesamten Eurozone führen. So würde die durchschnittliche Arbeitslosigkeit in den 17 Euroländern um fast drei Punkte gegenüber dem Stand von Ende 2011 auf 13 Prozent steigen, warnte Ekkehard Ernst, Chef der Prognoseabteilung der UN-Organisation für Arbeit (ILO), in der Süddeutschen Zeitung. In Deutschland etwa könnte dies die Arbeitslosenquote für 2014 im Vergleich zu 2011 um 26 Prozent auf gut neun Prozent steigen lassen – besonders die Jugendlichen wären davon betroffen.
Aber vor allem Spanien und Portugal müssten mit dramatischen Folgen rechnen. Für Spanien würde die ILO eine Arbeitslosenquote im Jahr 2014 von 27,7 Prozent erwarten und in Portugal wäre die Arbeitslosenquote um 6 Prozent höher als noch 2011, so Ekkehard Ernst. Bei einem Zerfall der Eurozone würde die Arbeitslosigkeit in Deutschland 2014 sogar bei 11,3 Prozent liegen, in Frankreich bei 17 Prozent und in Spanien bei nahezu 37 Prozent. Ein Zerfall der Eurozone wäre daher „eine Katastrophe für die europäische Jugend“, warnt Ernst (Frankreich will der bedrohliche Lage der Jugendlichen in Frankreich schon jetzt mit Milliarden entgegenwirken – mehr hier).
Weitere Themen
EZB-Intervention: Nur mit Beteiligung des IWF
US-Wahlen: Mitt Romneys Sparkurs wird Bedürftige treffen
Griechenland: Sparpaket sieht Rentenkürzungen von 4,5 Milliarden Euro vor