Die zweitgrößte portugisische Gewerkschaft UGT warnt vor möglichen Aufständen im Land, sollte die Regierung weiterhin an ihrem strikten Sparprogramm festhalte. UGT-Präsident Proenca erklärte, er wolle, dass das Vorhaben, Arbeiter mit höheren Steuern zu belasten, noch einmal komplett überdacht werde, so die Nachrichtenagentur Reuters. „Aus unserer Sicht müssen die Maßnahmen komplett überarbeitet werden. Solch große Opfer sind nicht zulässig“, fordert Proenca.
Wenn das nicht geschehe, rechne er damit, dass es zur Eskalation der Proteste kommen werde. „Nicht nur soziale Unruhen werden sich verstärken, die Maßnahmen werden uns der Situation in Griechenland näher bringen“, befürchtet er. Die größte Gefahr sei allerdings, dass es in Portugal zu einer „ernsten politischen Krise“ kommen könne.
Wozu die Sparmaßnahmen, die meist auf dem Rücken der Geringverdiener ausgetragen werden, führen können, zeigte sich am vergangenen Wochenende in Madrid. Hier gingen zehntausende Bürger auf die Straße, um gegen Rajoys Sparpläne zu protestieren (mehr hier). Um eine Eskalation der Proteste zu verhindern, schiebt Rajoy die offizielle Forderung nach einem Bailout hinaus (mehr hier).