Politik

Analysten: USA-Misere gefährdet Weltwirtschaft massiv

Lesezeit: 1 min
25.09.2012 22:22
In den USA kündigt sich nach den Präsidentschaftswahlen ein erneuter Machtkampf zwischen Demokraten und Republikanern an. Dies wird die USA nicht voll handlungsfähig machen und das Land somit wieder zum Hauptproblem der Weltwirtschaft machen.
Analysten: USA-Misere gefährdet Weltwirtschaft massiv

Aktuell: Bundesbank attackiert IWF: Lagarde geht zu hohes Risiko ein

Die Wahlen in den USA könnten schon bald den Fokus der Weltwirtschaft von der Eurokrise wieder nach Amerika ziehen. Nach den Präsidentschaftswahlen könnte es wieder zu einem Stillstand  kommen – wie bereits beim Streit über die Ausweitung des Budgetrahmens.

Beobachter fürchten, die heftige Rivalität zwischen Demokraten und Republikanern könnte die Handlungsfähigkeit der größten Volkswirtschaft der Erde stark einschränken. Derzeit sieht es danach aus, als würde Amtsinhaber Barack Obama auch nach dem 6. November Präsident der Vereinigten Staaten bleiben. Im Repräsentantenhaus dürften allerdings die Republikaner die Oberhand behalten. Dies würde Kompromisse über Einsparungen und wirtschaftsfördernde Maßnahme erschweren.

„Das amerikanische System ist mit Kontrollrechten und Gegengewichten angelegt, die werden auch genutzt. Doch das bedeutet in Zeiten wie diesen, in denen umfassende Maßnahmen gefragt sind, dass man nicht vorankommt“, sagte Xenia Dormandy vom britischen Thinktank Chatham House der Nachrichtenagentur Reuters. Die Parteipolitik sei so verfahren wie noch nie, was es deutlich erschwere, wirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme in den USA anzugehen.

Findet sich kein Kompromiss zwischen Demokraten und Republikanern, das US-Haushaltsdefizit in den kommenden zehn Jahren um 1,2 Billionen Dollar zu kürzen, so treten automatisch Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen im Wert von 600 Milliarden Dollar in Kraft. Dies würde der Binnennachfrage in den USA schaden.

Darüber hinaus würden die Sparmaßnahmen das Defizit im Jahr 2013 lediglich auf sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes reduzieren. Das wäre immer noch das höchste Defizit seit der Aufzeichnung der Haushaltsentwicklung.

Nachdem sich die Lage in Europa nach der Ankündigung der EZB, unbegrenzt Anleihen anzukaufen und der grundsätzlichen Zustimmung des Bundesverfassungsgericht zum ESM etwas beruhigt zu haben scheint, wird nun wohl wieder die USA zum Hauptproblem für die Weltwirtschaft.

Mehr Themen:

Budget-Behörde: USA werden das nächste Griechenland sein

US-Wahlen: Mitt Romneys Sparkurs wird Bedürftige treffen

Moody’s droht mit Herabstufung der USA

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag zum Handelsstart mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europäische Unternehmen sehen düstere Aussichten in China
10.05.2024

Die jährliche Geschäftsklimaumfrage der EU-Handelskammer in Peking zeigt, dass europäische Unternehmen ihre Wachstumschancen in China so...

DWN
Technologie
Technologie Lithium-Abbau in Deutschland: BGR-Forscher starten Tiefenförderung in der Lüneburger Heide
10.05.2024

Der Weg zu einer nachhaltigen Elektromobilität führt möglicherweise durch die Lüneburger Heide: Die Die Bundesanstalt für...

DWN
Finanzen
Finanzen Genomsequenzierung: Investieren in die personalisierte Medizin der Zukunft
09.05.2024

Genomsequenzierung, Gentherapie, personalisierte Medizin: Die Medizin- und Pharma-Industrie steht vor einem Wendepunkt. Gleichzeitig sind...