Aktuell: Erste Ausschreitungen in Griechenland: Tränengas und Molotow-Cocktails
Während die spanische Regierung um Mariano Rajoy versucht, mit neuen Sparmaßnahmen die Finanzsituation wieder auf Kurs zu bringen, steigt die Wut der Bürger über neue Einschnitte. Am Dienstagabend eskalierten die Proteste (hier) und für Mittwochabend sind erneut Demonstrationen angekündigt. Hinzu kommen allerdings auch schlechte wirtschaftliche Fakten. Die spanische Zentralbank hat am Mittwoch angekündigt, dass die Wirtschaft sich im laufenden Quartal weiter verschlechtert hat (hier) und noch immer stehen die Ergebnisse der Stresstests bei den spanischen Banken aus. Dies sorgt dafür, dass nicht nur die weltweiten Aktienkurse auf Talfahrt gehen (mehr hier), sondern auch die Refinanzierungskosten des Landes wieder steigen.
Am Mittwoch kletterten die Zinssätze für zehnjährige, spanische Anleihen um 26 Basispunkte wieder auf über 6 Prozent. Die Rendite für zweijährige Bonds stieg um 22 Zähler auf 3,38 Prozent. Die Zinssätze bei den fünfjährigen wuchsen auf 4,728 Prozent. Aber auch die Kreditversicherungen (CDS) für spanische Anleihen kletterten nach oben. Die CDS für 5-Jahres-Anleihen beispielsweise stiegen auf über 502 Basispunkte und erreichten somit das erste Mal seit Mitte August die 500-Punkte-Marke wieder. Die CDS für die größten spanischen Banken, Santander und BBVA haben aufgrund der unklaren Situation in Spanien kräftig angezogen.
Dem WSJ sagte Mariano Rajoy in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview: „Ich kann Ihnen zu 100 Prozent versichern, dass ich um dieses Rettungsprogramm bitten würde. Die Voraussetzung sei jedoch, dass die Refinanzierungskosten des angeschlagenen Landes über einen zu langen Zeitraum zu hoch bleiben. Das könnte angesichts der heutigen Entwicklung schneller gehen, als ihm lieb ist.
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