Finanzen

Italienische Banken fordern Verlängerung der EZB-Finanzspritzen

Die italienischen Banken hatten bei den 3-Jahres-Tendern der EZB kräftig zugegriffen. In knapp zwei Jahren wären die ersten Rückzahlungen der Kredite fällig. Die italienischen Banken könnten dies nicht schaffen, eine Kreditklemme wäre die Folge, warnt die älteste, italienische Bank.
05.10.2012 09:24
Lesezeit: 1 min

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Die 3-Jahres-Tender der EZB, die die EZB im Dezember vergangenen Jahres und im Februar 2012 ausgegeben hat, waren von den europäischen Banken mit großer Dankbarkeit aufgenommen worden. Wenngleich sie es versäumten, die zusätzlichen Gelder auch in Form von Krediten an die Privatwirtschaft weiter zu geben (mehr hier). Vor allem die italienischen und spanischen Banken haben damals viele große Kredite aufgenommen.

Das könnte den italienischen Banken nun zum Verhängnis werden. Kredite in Höhe von insgesamt 255 Milliarden Euro, was etwa einem Viertel des Umfangs der EZB-Tender entspricht, hatten die italienischen Banken von der EZB in Form von dreijährigen Krediten in Anspruch genommen. Bei einer Konferenz zur Bankenregulierung forderte der Verwaltungschef, Alessandro Profumo, der ältesten italienischen Bank Banca Monte dei Paschi di Siena eine Verlängerung bei der Rückzahlung der Kredite für die italienischen Banken (die Banca Monte dei Paschi di Siena selbst ist auch in Geldnot – hier).

„Wenn wir das ganze Geld tatsächlich in zwei Jahren zurückgeben müssen, wird es eine Kreditklemme geben und von Wachstum kann dann nur noch geträumt werden“, sagte Alessandro Profumo, so Reuters. Man werde daher nicht an einer Umschuldung vorbeikommen.

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