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Kein Witz: Friedensnobelpreis für Barroso

Lesezeit: 1 min
12.10.2012 10:48
Überraschung in Oslo: Das Nobelpreiskomitee hat sich für die EU als diesjährigen Preisträger entschieden.
Kein Witz: Friedensnobelpreis für Barroso

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Aktuell: Europäisches Roulette um die Entgegennahme des Preises

Trotz schwerer Ausschreitungen in Ländern wie Spanien, Griechenland, Italien und Portugal augrund der harten Sparpolitik, trotz Griechenlands nahendem Kollaps (hier), Spaniens ächzendem Kampf gegen einen weiteren Bailout, Massenarbeitslosigkeit sowie immens hoher Jugendarbeitslosigkeit vor allem in Spanien und Griechenland (hier) wird die EU nun mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die EU erhalte den Preis, weil sie "mehr als sechs Jahrzehnte zur Verbreitung von Frieden und Versöhnung, Demokratie und Menschenrechten in Europa beigetragen hat", begründete der Vorsitzende des Norwegischen Nobelkomitees, Thorbjörn Jagland, die Entscheidung (zur offiziellen Verlautbarung geht es hier)

Schon mehrmals wurde die EU für den Preis in Erwägung gezogen. Insgesamt waren 231 Organisationen  bzw. Einzelpersonen nominiert. Dotiert ist der Preis auf umgerechnet 930.000 Euro.

Auf die Frage der Journalisten, wie wohl die Bevölkerung Irlands, Spaniens und Griechenlands auf die Nobelpreiswahl reagieren würden, beantwortete der Sprecher Nobelpreiskomitees, dass er in diesen Ländern eine große Mehrheit sieht, die die Europäische Union befürworten und sich als Teil der Europäischen Union sehen. Mit Blick auf die Wirkung auf andere Krisenherde weltweit, habe das Modell der Europäischen Union eine Vorbildfunktion. Wer den Preis letztendlich für die EU entgegennehmen soll, müsse die EU entscheiden.

 

In den vergangenen Jahren ist das Nobelpreiskomitee mehrfach in die Kritik geraten. Dem Kommitee wurde vorgeworfen, dass die Entscheidungen einen zu hohen tagespolitischen Anteil hätten. Nur neun Monate nach Amtsantritt hatte Barack Obama 2009 den Preis für seine außergewöhnlichen Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken, erhalten.

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