Politik

Troika: „Wir haben Fehler gemacht“

Poul Thomsen, Mitglied der Troika und Repräsentant des IWF, gesteht Fehler bei den Verhandlungen um den griechischen Bailout ein. Demnach wurde der Wettbewerb in Griechenland nicht genügend gestärkt und ein Beschluss über wichtige Arbeitsmarktreformen wurde versäumt.
15.10.2012 11:42
Lesezeit: 1 min

Aktuell: EU-Beamter: Bailout für Spanien im November

In einem Briefing für Journalisten hat der IWF-Repräsentant der Troika, Poul Thomsen, neue Einblicke in die Verhandlungen über den griechischen Bailout preisgegeben: „Unser Weg für mehr Wettbewerb in Griechenland war falsch“, sagte Thompson, „wir haben nur die Hälfte erreicht, indem wir die Löhne gekürzt haben. Aber wir hätten auch Arbeitsmarktreformen einleiten müssen, die die Märkte öffnen und Möglichkeiten für den Einstieg in abgeschlossene Berufszweige bieten“.

Nach einem Bericht der griechischen Tageszeitung To Vima fand das Briefing bereits am achten Oktober statt, noch vor dem Treffen der Euro-Gruppe und dem Besuch von Angela Merkel bei Antonis Samaras (mehr hier). Einer Stellungnahme des IWF zufolge handelte es sich nicht um ein offizielles Briefing.

Thomsen wies Anschuldigungen zurück, die Troika verlange nach noch schärferen Sparmaßnahmen und hätte kein Vertrauen in die griechische Regierung bei deren Umsetzung (hier). Er fügte jedoch hinzu, dass die Troika keine guten Erfahrungen mit den griechischen Verantwortlichen gemacht habe, wenn es darum gehe, Ausgaben in der Stadtverwaltung und dem Gesundheitssektor zu kontrollieren, berichtet KeepTalkingGreece.com. Athen wehrt sich gegen die Forderung der Troika, bis zu 15.000 Stellen im öffentlichen Dienst abzubauen (hier).

Weitere Themen:

Wolfgang Schäuble: Geldschwemme erhöht Inflationsgefahr

Draghi: EZB kann als Bankenaufsicht frühestens 2014 beginnen

Schäuble: „Es wird keinen griechischen Staatsbankrott geben!“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...