Politik

DIW: Vermögenssteuer würde 11 Milliarden Euro jährlich einbringen

Zehn Bundesländer planen die Wiedereinführung der Vermögenssteuer in Deutschland. Bei der Erhebung einer entsprechenden Steuer von nur einem Prozent würde dies bereits 11,6 Milliarden Euro zusätzliche Steuereinnahmen ermöglichen. Doch die wirtschaftlichen Folgen sind noch nicht absehbar.
19.10.2012 23:05
Lesezeit: 1 min

Zehn Bundesländer arbeiten zurzeit an einer Bundesrats-Initiative zur Wiedereinführung einer Vermögensteuer in Deutschland. Ein von den Ländern in Auftrag gegebenes Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) kommt nun zu dem Schluss, das sich daraus ein „beträchtliches Einnahmepotential“ ergebe.

Schon ein Steuersatz von einem Prozent Mehreinnahmen von 11,6 Milliarden Euro pro Jahr schaffen. Für Privatleute wurde bei dem Gutachten ein Freibetrag von zwei Millionen Euro veranschlagt, sowie „mögliche Anpassungs- und Ausweichreaktionen der Steuerpflichtigen“ berücksichtigt, heißt es in dem Gutachten (hier). Allerdings seien „langfristige wirtschaftliche Wirkungen“ kaum abzuschätzen.

Seit 1997 wurde die Vermögenssteuer in Deutschland nicht mehr erhoben. Das Bundesverfassungsgericht hatte sie in der damals vorhandenen Form als verfassungswidrig eingestuft. Dies wollen die Bundesländer, zu denen unter anderem Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hamburg, aber auch Nordrhein-Westfalen zählen nun ändern. Die Länder sehen sich durch das Gutachten darin bestätigt, dass eine Vermögenssteuer nicht nur durchführbar sei, sondern auch gerecht.

Die zehn Bundesländer sind nicht allein. Erst Ende September kam es in 40 deutschen Städten zu Kundgebungen und Demonstrationen vom Bündnis Umfairteilen (hier). Kritiker fürchten jedoch eine hohe Belastung der Wohnungswirtschaft und so auch der Unternehmen, die selbst über Immobilien verfügen bzw. eine Besteuerung ihrer Betriebsvermögen fürchten müssen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Panorama
Panorama Toronto: Flugzeug crasht auf Landebahn - wie durch ein Wunder keine Todesopfer
18.02.2025

Eine Passagiermaschine aus den USA mit 80 Personen an Bord hat in Toronto eine Bruchlandung hingelegt und kam kopfüber auf der Landebahn...

DWN
Politik
Politik YouGov-Umfrage: CDU verliert an Boden - Linke setzt zum Höhenflug an
18.02.2025

Kurz vor der Bundestagswahl sind viele Wähler noch unentschlossen. Die aktuelle YouGov-Wahlumfrage zeigt größere Veränderungen bei den...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Konjunkturerwartungen verbessern sich entgegen Prognosen - Hoffnungen ruhen auf neuer Regierung
18.02.2025

Die Stimmung unter Finanzexperten hellt sich deutlich auf: Die Erwartungen für die deutsche Wirtschaft verbessern sich unerwartet stark....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Auswandern deutscher Fachkräfte: Mehrzahl glaubt nicht mehr an Wohlstand durch harte Arbeit
18.02.2025

Karriere lieber im Ausland: Die Auswanderung junger Fachkräfte droht sich seit der Corona-Pandemie weiter zu beschleunigen, wie eine...

DWN
Politik
Politik Rubio trifft Lawrow: Außenminister-Treffen ohne EU und Ukraine - Selenskyj am Mittwoch in Saudi-Arabien
18.02.2025

In Riad haben die Außenminister der USA und Russlands, Marco Rubio und Sergej Lawrow, Gespräche über mögliche Verhandlungen zur...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Generation Z: Studie widerlegt Vorurteile über Arbeitsmoral
18.02.2025

Junge Menschen in Deutschland arbeiten mehr als je zuvor. Eine neue Studie zeigt: Die Erwerbsbeteiligung der 20- bis 24-Jährigen ist seit...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen verlieren Schwung: Wall Street wird ungeduldig mit Trump
18.02.2025

Donald Trumps Regierung hat losgelegt wie die Feuerwehr: Zölle wurden eingeführt, Hunderte von Präsidialdekreten unterzeichnet, der...

DWN
Politik
Politik Macrons Plan für die Ukraine: Europäische Truppen als Friedensgarant?
17.02.2025

Europa ringt um eine Antwort auf den Ukraine-Krieg. Frankreich und Großbritannien wollen eine Friedenstruppe entsenden, Kanzler Scholz...