Deutschland

Moody’s: Deutsche Banken sollen mehr Filialen schließen

Lesezeit: 1 min
20.10.2012 23:00
In den nächsten 18 Monaten werden die deutschen Banken nach Einschätzung der amerikanischen Rating-Agentur Moody's mit Engpässen zu kämpfen haben. Im Vergleich zu anderen Ländern ist der deutsche Bankensektor krisenanfällig.
Moody’s: Deutsche Banken sollen mehr Filialen schließen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: USA: Sprunghafte Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt

Eine neue Bewertung des deutschen Bankensystems durch die Rating-Agentur Moody’s bestätigte den „negativen Ausblick“, der den deutschen Banken seit 2008 anhaftet. In einer aktuellen Studie heißt es: „Der Druck auf die Gewinnmargen wird wegen des harten Wettbewerbs und der niedrigen  Zinsen hoch bleiben und wahrscheinlich zu einem weiteren Rückgang der ohnehin schwachen Einnahmen und Gewinne führen."

Die Börse reagierte prompt auf diese Mitteilung: Hatten die Deutsche Bank sowie die Commerzbank auf den Aktienmärkten zuletzt noch Gewinne einfahren können, verloren die Wertpapiere nach der Veröffentlichung des Ratingberichtes 3,0 und 2,5 Prozent.

In Deutschland gibt es kein Trennbankensystem. Privatbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken existieren nebeneinander. Da alle Banken zurzeit aufgrund des erhöhten Risikos vor Auslandsinvestitionen zurückschrecken, steigt der Wettbewerb auf dem Heimatmarkt signifikant an. Was gut für den Kunden ist, wirkt sich negative auf die Gewinnmargen der Kreditinstitute aus. In der Folge kommt es zu Stellenabbau und Kostendruck.

„Die Zweifel an der Zukunftsfähigkeit einiger Bank-Filialen nehmen zu“, warnt Moody's, auch aufgrund der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in ganz Europa und nicht absehbarer Risiken durch die Schuldenkrise. Demnach dürften sich die Banken in den kommenden Monaten verstärkt mit einem möglichen weiteren Abbau von Filialen beschäftigen. Das mache „deutsche Banken sehr verwundbar“. Bereits im Sommer hatte Moody’s die Bonität deutscher Kreditinstitute herabgestuft. Zu Spitzenzeiten der Schuldenkrise fehlten den deutschen Banken über 32 Milliarden Euro. Trotz der verbesserten Einlagensicherung können externe Schocks den Bankensektor vor große Herausforderungen stellen.

Weitere Themen:

Griechenland: Troika-Reformen am Arbeitsmarkt rechtswidrig

DIW: Vermögenssteuer würde 11 Milliarden Euro jährlich einbringen

Wegen Sparmaßnahmen: Generalstreik in ganz Südeuropa angekündigt


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...