Politik

Wegen Steuerbetrug: Gericht verurteilt Berlusconi zu vier Jahren Haft

Lesezeit: 1 min
26.10.2012 16:25
Silvio Berlusconi, der frühere italienische Regierungschef, ist in einem Prozess bezüglich Steuerbetrugs und Schwarzgeldkassen schuldig gesprochen worden. Ein Mailänder Gericht verurteilte ihn zu einer Haftstrafe von vier Jahren. Sollte sich in einem Berufungsverfahren herausstellen, dass die Straftaten bereits verjährt sind, wäre das Urteil jedoch nicht rechtskräftig.
Wegen Steuerbetrug: Gericht verurteilt Berlusconi zu vier Jahren Haft

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Italien  

Ein Mailänder Gericht hat am Freitag den früheren italienischen Ministerpräsident im so genannten Mediaset-Verfahren zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte einen Antrag auf drei Jahre und acht Monate gestellt. Steuerbetrug und Schwarzgeldkassen waren Gegenstand des Prozesses.

Mehrmals hatte Berlusconi seine Unschuld beteuert. Zudem hatte er während seiner Zeit als Ministerpräsident etliche Gesetze erlassen, die eine Unterbrechung verschiedener Prozesse, die gegen ihn geführt wurden, zur Folge hatten. Dadurch rückten die Straftaten, die ihm vorgeworfen wurden, immer näher an die Verjährungsfrist heran. Auch im Mediaset-Verfahren wird möglicher Weise in einem Berufungs-Prozess noch einmal geprüft werden, ob die Straftaten eventuell bereits verjährt sind und das Urteil somit nicht rechtskräftig wäre.

Bereits vor elf Jahren wurde das Verfahren begonnen, bei dem Silvio Berlusconi einer von insgesamt elf Angeklagten war. Im Prozess wurde ihm vorgeworfen, mittels ausländischer Tarnfirmen von 1994 bis 1999 Filmrechte gekauft und diese zu unangemessen hohen Preisen an seine eigenen Firmen Mediaset und Fininvest wieder verkauft zu haben. Dadurch sei es ihm gelungen, so der zuständige Staatsanwalt Fabio De Pasquale, die Gewinne seiner beiden Firmen zu reduzieren und Steuerzahlungen an den italienischen Staat zu umgehen.

 

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...