Politik

Sorge um Fußball-WM: Erneut totaler Stromausfall in Brasilien

Ein Stromausfall verdunkelte den Freitagabend in weiten Teilen Brasiliens für mehr als vier Stunden. Schon am Tag davor kam es zu einem Ausfall der Elektrizität in elf Regionen des Landes. Bei den schlimmsten Stromausfällen in zehn Jahren saßen über 53 Millionen Brasilianer stundenlang im Dunkeln. Nun macht sich die Regierung Sorgen um den planmäßigen Ablauf der Fußball-WM 2014.
27.10.2012 16:17
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Griechenland: Immobilienmarkt steht vor dem Kollaps

Es handelt sich bereits um den vierten Stromausfall in zwei Monaten. Die brasilianische Infrastruktur wird angesichts der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und den Olympischen Spielen 2016 generalüberholt. Bereits Anfang des Monats musste ein Fußball-Länderspiel zwischen Argentinien und Brasilien abgesagt werden, weil der Strom ausfiel. Offenbar finden sich nicht genügend Investoren für den Ausbau der Stromnetzen. So mussten mehr als 53 Millionen Menschen am Donnerstag und Freitag teilweise ohne Strom aushalten.

Der brasilianische Energieminister Marcio Zimmermann sieht den reibungslosen Ablauf der sportlichen Großereignisse durch diese Ereignisse jedoch nicht gefährdet: „Die Reihenfolge, in der die Ereignisse stattgefunden haben, ist statistisch gesehen unmöglich, aber es ist trotzdem passiert“, sagte er auf einer Pressekonferenz. Der Minister pries die brasilianische Infrastruktur als „eine der besten der Welt“ und es werde ständig in den Ausbau des Stromnetzes investiert.

Nach Informationen von Jose Ragone Filho, dem Leiter des verantwortlichen Energieunternehmens Taesa, führte ein Kurzschluss dazu, dass das Sekundärsystem den Strom in weiten Teilen des Landes abschalten musste. Wie das WSJ berichtet, muss Brasilien bis 2015 noch 4,2 Milliarden Dollar in den Ausbau investieren, um die Auslastung des Stromnetzes ausreichend  zu erhöhen.

Die Regierung ist darum bemüht, den brasilianischen Energiemarkt wettbewerbsfähiger zu machen und hat infolge dessen die Energieunternehmen mit Gesetzesänderungen dazu gezwungen, die Preise drastisch zu senken. Zum Einen wurden die Lizenzerneuerungen an niedrigere Verbraucherpreise geknüpft, zum Anderen wurden die Erträge der Energieunternehmen drastisch beschnitten.

Diese Einschränkungen unterdrücken neue Investitionen durch die Energieunternehmen. „Die Strombelieferungs- und Verteilungspreise fallen, daher gibt es für Unternehmen keine Anreize mehr für Investitionen, die über das Minimum hinausgehen“, sagte ein Analyst de Sao-Paolo Elektrik-Industrie. Die Regierung hat mittlerweile reagiert und erhöhte die Grenze zur Kreditaufnahme für Energieunternehmen in Regionen, die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft austragen werden.

Blocher ruft zu Widerstand gegen „schleichenden EU-Beitritt“ der Schweiz auf

Sizilien-Wahl: Stunde der Wahrheit für Montis Sparpolitik

Deutsche Gold-Rettung: Gauweiler fürchtet halbherzige Aktion der Bundesbank

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzwelle Krankenhäuser: Kliniken in der Krise – medizinische Versorgung bedroht
03.03.2025

Nicht nur die Wirtschaft stirbt, auch Deutschlands Krankenhäuser schreiben rote Zahlen. Die Gründe: chronische Unterfinanzierung,...

DWN
Politik
Politik Ukrainekrieg: Union und SPD wollen 400 Milliarden Euro Sonderschulden - Fällt der Beschluss noch im alten Bundestag?
03.03.2025

Union und SPD tauschen sich nach dem "geopolitischen Kurswechsel der USA" über ein neues Sondervermögen oder besser gesagt...

DWN
Politik
Politik Nord Stream 2: US-Investoren wollen erneut Gaspipeline übernehmen - pikante Personalie involviert
03.03.2025

US-Investoren zeigen Interesse an Übernahme von Nord Stream 2. Ein Konsortium amerikanischer Investoren führt laut der Financial Times...

DWN
Politik
Politik "Schlichtweg Wahnsinn": Linke und BSW lehnen milliardenschweres Sondervermögen ab
03.03.2025

Die Linke und das BSW lehnen die geplanten milliardenschweren Sondervermögen für Verteidigung und Infrastruktur ab. Sahra Wagenknecht...

DWN
Panorama
Panorama Mannheim: Auto rast in Menschenmenge - Tote und Schwerverletzte - erste Infos zum Täter
03.03.2025

In der Mannheimer Innenstadt läuft derzeit ein Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften. Medien berichten übereinstimmend, dass ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Heizkostenabrechnung prüfen: Auf diese Punkte sollten Sie achten, wenn hohe Nachzahlungen drohen
03.03.2025

Die Heizkostenabrechnung ist manchmal nicht leicht zu verstehen. Hohe Nachzahlungen sollten Mieter deshalb auf keinen Fall vorschnell...

DWN
Politik
Politik AfD Bundestag: Neue Machtverhältnisse und alte Gesichter
03.03.2025

Die AfD-Fraktion hat sich nach ihrem Wahlerfolg neu formiert und macht ihre Ansprüche deutlich. Mit 152 Abgeordneten – doppelt so viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs: Donald Trump erklärt fünf Kryptowährungen zur US-Reserve - Kurse steigen weit über 20 Prozent
03.03.2025

Das große Comeback von Bitcoin, Ripple (XRL) und Co? Nach einer Phase der Unsicherheit und sinkender Kurse sorgte eine lange erwartete...