Politik

EU droht Schottland: Nationale Unabhängigkeit ist nicht zeitgemäß

2014 soll Schottland über seine Unabhängigkeit von Großbritannien entscheiden. Der Chef der schottischen Regionalregierung geht davon aus, dass das Land automatisch in die EU aufgenommen wird. Hermann Van Rompuy macht diesen Plan jedoch zunichte und erklärt, man brauche keinen Seperatismus: „Das Wort der Zukunft ist Vereinigung.“
05.11.2012 22:58
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Schlappe für Regierung: 220.000 Kita-Plätze fehlen

EU-Ratspräsident Hermann Van Rompuy hat dem Unabhängigkeits-Bestreben der Schotten eine klare Absage erteilt. „In der Welt von heute kann niemand etwas bei Seperatismus-Bewegungen gewinnen, weil die Welt globalisiert ist, ob es uns passt oder nicht“ sagte er in einer neuen Frage und Antwort-Sitzungssendung auf Youtube. „Wir haben so viele wichtige Herausforderungen zu meistern, und wir werden nur erfolgreich sein, wenn wir die Kräfte vereinen, (...) gemeinsame Richtungen einschlagen“. Die Finanzkrise „trifft uns hart. Klimaveränderungen bedrohen den Planeten. Wie kann Seperatismus da helfen? Das Wort der Zukunft ist Vereinigung“, fügte er hinzu.

Schottland will 2014 in einem Referendum über die Unabhängigkeit des Landes von Großbritannien entscheiden und hat dafür auch die Zustimmung David Camerons erhalten (hier). Der Chef der schottischen Regionalregierung, Alex Salmond, wies in Folge dessen mehrfach darauf hin, dass ein unabhängiges Schottland automatisch in die EU aufgenommen werden würde. Nun hat auch Herman Van Rompuy dieser Erwartung eine Absage erteilt (jüngst stellte auch EU-Justizkommissarin eine Mitgliedschaft in der EU infrage – hier).

Zwar hat Herman Van Rompuy mit seinen Bemerkung eine grundsätzlich erfolgreiche Aufnahme Schottlands in die EU nach einer Unabhängigkeitserklärung nicht ausgeschlossen, aber er spielt dabei eine wichtige Rolle. Seine Präsidentschaft läuft bis 2014 und er wird bei einer entsprechenden Sitzung zur Aufnahme Schottlands in die EU den Vorsitz führen. Aber nicht nur von Seiten der EU kommt harrsche Kritik gegenüber Alex Salmonds Äußerung zur EU-Mitgliedschaft. Jüngst sagte auch der ehemalige, britische Außenminister, David Milliband, dass die „Fantasie-Insel“ beim Verlassen Großbritanniens zur „Vorhölle der EU“ machen würde.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Weitere Themen:

Geldschwemme: Fed pumpt weitere Milliarden in den Markt

Finanzminister: Spanien braucht keinen Bailout in diesem Jahr

Schuldenkrise: Japanische Stadt verkauft ihren Namen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...