Nach dem verheerenden Sturm an der US-Ostküste Ende Oktober sieht der Finanzexperte John Mauldin im kommenden Jahr andere Turbulenzen heraufziehen. Nicht das Wetter werde verrückt spielen, sondern die makroökonomischen Lage. Das Epizentrum der Krise werde in Frankreich liegen, sagte Mauldin in einem Interview mit Bloomberg. Europa verschließe unterdessen die Augen vor dem Problem. Die Herabstufung von Frankreichs Bonität durch die Ratingagentur Moody’s sei erst der Anfang einer unendlichen Geschichte (hier).
„Frankreich steckt in tiefen Schwierigkeiten“, betont Mauldin. Die französische Regierung stecke ihren Kopf in den Sand und werde 2013 mit ernsthaften Problemen konfrontiert sein. „Frankreich ist bankrott und erhöht trotzdem die Steuern und Ausgaben“, kritisiert der Finanzexperte. Er ist der festen Überzeugung, dass Frankreich im nächsten Jahr zum neuen Spanien mutieren werde. Sie hätten ähnliche Probleme, wie z.B. eine hohe Arbeitslosigkeit und massive Schulden. „Französische Arbeiter werden sich Lohnkürzungen nicht gefallen lassen und auf die Straße gehen“, so Mauldin weiter.
Die Europäische Union werde 2013 eine rückläufige Wirtschaftsleistung haben und die Weltkonjunktur belasten. Mauldin rechnet damit, dass der Euro auf das Dollar-Niveau zurückfallen wird. Dagegen sieht er Hoffnung durch die japanische Wirtschaft. Das Land werde aus seiner Versenkung auftauchen und zu neuer Stärke gelangen. „Japanische Unternehmen sind gut aufgestellt und haben wertvolle Patente“, lobt der Finanzexperte. Hinsichtlich des amerikanischen Schuldenberges meint Mauldin, dass das Land eine Chance von 50 zu 50 habe, die Krise abzuwenden.
Weitere Themen
Italien: Privatwirtschaft muss mit hohen Steuern die Staatsdiener durchfüttern
Widerstand der Bürger gegen das „kranke System“ von ARD und ZDF wächst
Deutliche Mehrheit der Israelis lehnt Waffenstillstand mit der Hamas ab