Politik

Katalonien-Wahl: Befürworter der Abspaltung von Spanien erringen Mehrheit

Zusammen mit der linken Partei ERC erreicht die derzeitige Regierungspartei in Katalonien ersten Hochrechnungen zufolge eine absolute Mehrheit. Durch den deutlichen Wahlsieg der Separatisten steigen die Chancen auf ein Referendum über die Unabhängigkeit von Spanien.
25.11.2012 23:56
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Nach Obama-Sieg: Texas will aus den Vereinigten Staaten austreten

Bei den Regionalwahlen in Katalonien zeichnet sich nach ersten Hochrechnungen ein erneuter Sieg der regierenden Convergència i Unió (CiU) von Präsident Artur Mas ab. Zwar wird die Partei nach Auszählung von 80 Prozent der Stimmen nur 54 bis 57 Sitze der insgesamt 135 Sitze erhalten – deutlich weniger als bei der letzten Wahl, als sie 62 Sitze errangen – aber der Weg für ein Referendum über die Unabhängigkeit von Spanien wäre frei. Zweitstärkste Partei wird den Hochrechnungen zufolge die nationalistische Partei Linke ERC, die sich ebenfalls für eine Abspaltung Kataloniens von Spanien einsetzt. Ihre Mandate haben sich höchstwahrscheinlich verdoppelt. Sie könnte mit 20 Sitzen ins Parlament einziehen.

Damit wäre zusammen mit der CiU die für ein Referendum über die Unabhängigkeit von Spanien benötigte absolute Mehrheit erreicht. Die dritte Partei im Bunde der separatistischen Bewegungen, die marxistische Cup, könnte mit fünf bis sechs Abgeordneten das erste Mal ins Parlament einziehen. Die Verlierer der Wahlen in Katalonien sind die Sozialisten. Derzeit zeichnet sich ab, dass die Partei statt der bisherigen 28 Sitze nur mehr 16 bis 18 Sitze erhalten wird.

Mariano Rajoy Volkspartei wird ihre 18 Mandate im katalonischen Parlament voraussichtlich halten können. Dennoch ist der Ausgang der Regionalwahl für den spanischen Premier Rajoy eine herbe Enttäuschung. Das nun erwartete Referendum ist ein großes Risisko für Spanien. Katalonien ist die stärkste Wirtschaftskraft des Landes und die Unabhängigkeitsbestrebungen drohen, die Investoren zu verunsichern und die Zinssätze für Spaniens Staatsanleihen wieder in die Höhe zu treiben (mehr hier). Mehr als 60 Prozent der katalonischen Bevölkerung sind neuesten Umfragen zufolge für eine Abspaltung der Region von Spanien (hier).

Weitere Themen

35 Milliarden Euro Kredit: EU rettet spanische Banken ohne harte Auflagen

EU-Verschwendung: 150.000 Euro für Ausstellung zur „sozialen Relevanz von Kaffee“

Draghi: Ohne EZB-Intervention wäre es zum Crash gekommen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....