Politik

London Cabs pleite: Mercedes wittert neuen Markt

Die legendären Black Cabs verschwinden aus den Straßen Londons. Die Firma Manganese Bronze Holdings kann ihre Schulden nicht bezahlen. Die Mini-Vans von Mercedes Benz und Nissan stehen in den Startlöchern, um den Markt in London zu übernehmen.
03.12.2012 11:42
Lesezeit: 1 min

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Die berühmten, schwarzen TX4 Taxis in London befördern bereits seit über 54 Jahren Passagiere durch die Hauptstadt Englands. Diese Aufgabe könnten bald verstärkt Mercedes-Benz Vito Fahrzeuge übernehmen. Dessen Marktanteil ist innerhalb der letzten zwölf Monate von 23 auf 38 Prozent gestiegen, wie Bloomberg berichtet.

Der englische Konzern Bronze Holdings ist in finanziellen Schwierigkeiten geraten, nachdem 400 Fahrzeuge wegen Problemen an der Steuerung zurückgerufen werden mussten. Bereits seit 2007 konnten keine schwarzen Zahlen mehr mit den schwarzen Taxen geschrieben werden. In London sind rund 23.000 Taxen zugelassen, das entspricht einem Marktwert in Höhe von 80 Millionen Euro pro Jahr.

Durch den Wettbewerb sollte die Lücke bei der Personenbeförderung bald geschlossen werden, die Konkurrenten stehen schon in den Startlöchern. Der Vito von Merzedes Benz ist zwar bislang das einzige Fahrzeug, was engen Straßen in London aufgrund seines kleinen Wendekreises gerecht wird. Aber auch Nissan will mit einer Sonderedition seines NV200 die Auflagen für die Taxilizenz erfüllen und schafft sich unter anderem auch durch Taxen mit Elektroantrieb eine Nische.

Damit neigt sich in London eine Tradition ihrem Ende zu. Die Probleme bei Manganese seien gestiegen, weil der Fabrikant noch „auf alte Weise produziert", sagte Steve McNamara, Chef der lizenzierten Taxi Drivers Association, Bloomberg. „Die bauen ein Taxi in einem Schuppen und haben einfach nicht genug Geld oder Ressourcen.“ Das Design der TX4 Taxen wurde über die Jahrzehnte kaum verändert und prägte das Stadtbild Londons auf Postkarten, in Filmen und zuletzt bei den Olympischen Spielen 2012.

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