Politik

Genau gelesen: Was der Maya Kalender wirklich sagt

Lesezeit: 1 min
16.12.2012 01:05
Während sich weltweit Menschen auf den Weltuntergang am 21.12.2012 einstellen, bemühen sich Forscher, mehr über die Maya zu erfahren. Ihre Ergebnisse offenbaren, dass die Maya eine ganz andere Weltsicht hatten als wir.
Genau gelesen: Was der Maya Kalender wirklich sagt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Überall auf der Welt bereiten sich Menschen auf das Ende der Welt, das angeblich durch den Jahrtausende alten Maya-Kalender angekündigt wird. Sie suchen Zufluchtsorte und horten Lebensmittel und andere überlebenswichtige Dinge. Daraufhin hat bereits vor einigen Wochen die NASA versichert, dass die Welt am 21.12.2012 nicht untergehen wird (mehr hier). Auch Regierungen rund um die Welt sahen sich durch die Hysterie in der Bevölkerung veranlasst, den Weltuntergang zu bestreiten (zum Beispiel in Russland nach einer Panik in einem Frauengefängnis – hier).

Die Maya waren hervorragende Mathematiker und Astronomen und konnten bemerkenswerte Vorhersagen über die Bewegung der Himmelskörper machen. „Es gibt nur ein Monument der Maya, das das 2012er Datum enthält“, zitiert National Geographic (NG) den Maya-Forscher Ricardo Agurcia. Am 21.12.2012 endet ein sogenannter „langer Zyklus“ in der komplexen Zeitrechnung der Maya. Und wer für dieses Datum einen Weltuntergang vorhersage, der ignoriere, dass den Maya zufolge ein neuer langer Zyklus beginne, wenn der alte lange Zyklus ende. „Es geht um Wiedergeburt, nicht um Tod“, ergänzt Agurcia.

In Wahrheit waren die Maya überzeugt, dass die Welt mit Sicherheit nicht enden werde. Der Archäologe William Saturno entdeckte dieses Jahr eine Reihe von Rechnungen, die an die Innenwände eines versteckten Mayahauses gemalt waren, berichtet NG. Diese Rechnungen enthielten auch Daten, die weit in der Zukunft liegen. „Wir suchen immer nach dem Ende. Die Maya suchten nach einer Garantie dafür, dass sich nichts verändern werde. Es ist eine ganz andere Geisteshaltung“, erklärt Saturno.

Die Maya hatten verschiedene Kalender, von denen allerdings nur die sogenannte „Lange Zählung“ geeignet war, historische und astronomische Ereignisse aufzuzeichnen. Die anderen Kalender, die sie für rituelle oder auch ganz praktische Zwecke nutzten, wiederholten sich nach spätestens einem Jahr. Für die „Lange Zählung“ verwendeten die Maya ein Zahlensystem mit zwanzig Ziffern. Zwanzig Tage (K’in) sind ein Uinal, 18 Uinal sind ein Tun, 20 Tun sind ein K’atun, 20 K’atun sind ein Baktun. Ein Baktun macht also 20 mal 18 mal 20 mal 20 gleich 144.000 Tage (etwa 394 Jahre).

Die Zahl 13 hat bei den Maya eine besondere religiöse Bedeutung. Deshalb beginnt nach 13 Baktun die „Lange Zählung“ wieder von vorn, also nach 1.872.000 Tagen (etwa 5.125 Jahre). Diese 1,872 Millionen Tage werden nun am 21.12.2012 ablaufen, denn der Maya-Kalender begann nach der heute üblichen Kalenderrechnung am 11. August 3114 vor Christus. Am 21.12.2012 schreiben die Maya das Datum 13.0.0.0.0, und die Zählung ihres Kalenders beginnt einfach von vorn: ein neuer „langer Zyklus“.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wohnkostenfalle: Warum Millionen mehr Menschen in Deutschland arm sind
16.12.2024

Als arm gelten Menschen, die monatlich weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens zur Verfügung haben. Das Medianeinkommen ist das...

DWN
Politik
Politik Aserbaidschan-Affäre: Ex-Abgeordnete müssen ab Januar vor Gericht
16.12.2024

Entscheidungen in einem Gremium des Europarats beeinflussen: Dazu soll Aserbaidschans Regierung auf Bestechung von Parlamentariern gesetzt...

DWN
Politik
Politik Sein Friedensappell stört: Moskau poltert gegen deutschen Botschafter
16.12.2024

Kein einfacher Job in Zeiten von Krieg und Lügen: Der FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff sollte in Moskau bella figura als...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Die Rückkehr von Donald Trump: Wie Europa profitieren kann
16.12.2024

Die amerikanischen Wähler haben beschlossen, dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump eine zweite Chance zu geben. Die übrige Welt muss...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Exporte brechen ein: Strukturkrise statt Flaute
15.12.2024

Deutlicher Dämpfer für Deutschlands Exporteure: Im Oktober sank die Menge der ins Ausland gelieferten Waren erheblich. Laut Angaben des...

DWN
Panorama
Panorama Jubiläum: Erst das große Ampel-Aus - und jetzt die 100-Jahr-Feier der allerersten Ampel in Berlin
15.12.2024

Gerade ist der Begriff "Ampel-Aus" zum (Un)-Wort des Jahres gewählt und ordentlich abgefeiert worden dafür - als Akt der politischen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trump-Sieg 2024: So schützen sich deutsche Unternehmen vor neuen Risiken
15.12.2024

Welche Folgen hat die Wahl Donald Trumps für die deutsche Wirtschaft? Der Ausgang der US-Wahlen könnte Deutschland hart treffen – vor...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Teure Direktflüge: Warum Low-Cost-Reisen selten und kostspielig sind
15.12.2024

Deutsche Kunden müssen tiefer in die Tasche greifen, wenn sie mit einem Direktflug in den Urlaub aufbrechen wollen. In der regelmäßigen...